Anmeldung, Bewerbung Studiengang Visuelle Gestaltung HF
Zulassungsbedingungen
Mindestalter 18 Jahre. Abschluss auf Sekundarstufe II (drei- bis vierjährige berufliche Grundausbildung mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis oder Matura). Die Vorbildung muss nicht fachspezifisch sein. Bewerber:innen können mit Nachweis herausragender gestalterischer Fähigkeiten auch ohne abgeschlossene Sekundarstufe II «sur dossier» aufgenommen werden.
Aufnahmeverfahren
Nach Eingang der Online-Anmeldung wird den Bewerber:innen eine Prüfungsaufgabe mitgeteilt. Für die Bearbeitung der Aufgabe stehen 14 Tage zur Verfügung. Das Resultat wird zusammen mit einem Portfolio eingereicht. Bei positiver Beurteilung der Unterlagen werden die Bewerber:innen zu einem Aufnahmegespräch eingeladen. Danach wird über die Aufnahme in den Studiengang entschieden. Eintritte während des laufenden Semesters sind in der Regel nicht möglich. Die Prüfungsgebühr beträgt CHF 150.–.
Infoveranstaltungen
Sind noch Fragen offen? Dann besuche uns unverbindlich an einem der monatlichen Infoabenden oder am Open House, lerne die Schulleitung kennen und informiere dich persönlich vor Ort.
Wünschst du ein Abklärungsgespräch direkt mit der Studiengangsleitung? Dann richte deine Fragen per E-Mail direkt an Jeannine Herrmann.
Gerne berät dich auch unser Sekretariat telefonisch von Mo.–Fr. von 9.00–12.00 und von 14.00–17.00 Uhr unter 044 444 18 88. Fragen und Anliegen kannst du uns auch per E-Mail übermitteln oder du bestellst dir dein gewünschtes Infomaterial über diesen Link direkt nach Hause.
Online-Anmeldung:
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Schuljahr 2024/25: Anmeldung zum Aufnahmeverfahren
Anmelden bis 16. Juni 2024, Ausbildungsbeginn: 26. August 2024
Prüfungsgebühr: CHF 150.00
Anmeldung
Studiengang Visuelle Gestaltung HF
Grafik Design übersetzt vielschichtige Inhalte in visuelle Botschaften. Im Spannungsfeld zwischen Auftrag und Autor:innenschaft vermittelst du kommunikative Anliegen mittels Bild und Typografie prägnant und eigenständig.
Das Berufsfeld der visuellen Kommunikation und der Grafik ist mit der Digitalisierung komplexer, aber auch vielfältiger geworden. Schwerpunkte verschieben sich vom Print in den digitalen Raum und von der klassischen Werbung in die sozialen Medien. Heute bespielen Grafiker:innen nicht nur Plakatwände und Buchseiten, sondern auch Apps und digitale Systeme.
Im Studium erwirbst du umfassende Kompetenzen, um grafische Aufträge zeitgemäss und praxisnah auszuführen – vom Entwurf über die Konzeption bis hin zur Realisation. Fundierte Entwurfstechniken und breit angelegte Fachkenntnisse bilden die Grundlagen, dabei werden analoge und digitale Medien und Werkzeuge miteinander verschränkt. Das gestalterische Experiment steht im Zentrum. Du reflektierst den gestalterischen Prozess und entwickelst daraus tragfähige Konzepte.
Projekte entstehen eigenständig oder in interdisziplinären Teams, angewandt auch für Kund:innen. Die Auseinandersetzung mit dem kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld ist Ausgangspunkt für differenzierte und verantwortungsbewusste Visualisierungen. Seminare und Workshops hinterfragen visuelle Konventionen und befragen die Möglichkeiten aktueller Technologien.
Die Dozierenden des Studiengangs sind im Berufsfeld Grafik Design aktiv und vertreten eine Vielfalt von gestalterischen Positionen, wodurch sich wertvolle Vernetzungsmöglichkeiten ergeben können.
Das einzige Vollzeit-Studium der Schweiz in Visueller Gestaltung auf Stufe Höhere Fachschule dauert sechs Semester. Im ersten Studienjahr werden dir die Grundlagen vermittelt, um im Hauptstudium komplexere grafische Aufgaben anzugehen. Bildgebende Verfahren wie Zeichnen, Fotografie und Animation, Fachwissen in Typografie, Layout, Screendesign und Bewegtbild sowie Präsentation und produktionstechnisches Wissen bilden die Schwerpunkte. Im Hauptstudium werden die erlernten Fähigkeiten in konkreten Produkten wie Corporate Designs und Editorial Designs, Plakaten und Infografiken zusammengeführt und medienübergreifend erprobt. Während des Diplomsemesters konzentrierst du dich auf ein selbst konzipiertes Abschlussprojekt.
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Studienbeginn und Dauer
Der Studiengang startet jeweils im August und umfasst 5 400 Lernstunden, verteilt auf sechs Semester. Einschlägige Berufserfahrung und Vorbildungen können dem Studium angerechnet werden.
Ausbildungsstufe
Tertiärstufe, Höhere Berufsbildung, Höhere Fachschule
Diplom
Eidgenössisch anerkannter Titel
dipl. Kommunikationsdesignerin HF / dipl. Kommunikationsdesigner HF. Ab 2026 wird schweizweit voraussichtlich der neue Titel
Professional Bachelor Kommunikationsdesign verliehen
.
Kosten
Die Studiengebühren betragen für Studierende mit zivilrechtlichem Wohnsitz in der Schweiz oder Liechtenstein pro Semester: CHF 9 240.– (= CHF 1 540.– mtl.). Inbegriffen ist die individuelle Benutzung der Schulinfrastruktur auch ausserhalb der Unterrichtszeiten. Die Ausbildung an der F+F ist staatlich anerkannt und subventioniert. Studierende sind grundsätzlich in ihrem Wohnsitzkanton stipendienberechtigt.
MacBook
Alle Studierende benötigen für die Ausbildung ein eigenes MacBook gemäss den Mindestanforderungen der Schule. Für Fragen zur Anschaffung des Laptops steht die Schule gerne beratend zur Verfügung. Aktuelle Geräte können am günstigsten über den
Shop ITZ der
ZHdK gekauft werden: Studierende der F+F erhalten den Studierendenrabatt, wenn der Schülerausweis oder eine Schulbestätigung vorgelegt wird.
Unterrichtssprachen
In den Studiengängen wird mehrheitlich in Deutscher Standardsprache unterrichtet. Einzelne Seminare, Projekte und Vorträge finden in Englisch statt. Alle Studierenden verfügen über ein ausreichendes Sprachniveau in Englisch (B1) oder erwerben sich diese Kompetenz während dem Studium.
Berufliche Perspektiven
Grafikdesigner:in in Ateliers, Kommunikations- oder Werbeagenturen, in Kommunikationsabteilungen von Firmen oder Institutionen. Selbstständige Tätigkeit.
Dozierende Visuelle Gestaltung HF
Typografie: Wort und Satz
Rahel Arnold
Franco Bonaventura
Typografie: Wort und Satz, 2023, Foto: Claudia Breitschmid
Wie kann Typografie und Layout eingesetzt werden, um einem spezifischen Inhalt zu einer eigenständigen und passenden Erscheinung zu verhelfen? Wie werden Texte hierarchisiert und komponiert, um Inhalt strukturiert zu visualisieren? Welche Satzarten gibt es? Wie wirken sie und welche Eingriffe verhelfen zur gewünschten Ausdrucksform? Du experimentierst mit dem typografischen Wortbild im Mengensatz und erprobst so die theoretischen Grundlagen der Satztechnik auf ihre visuelle Wirkung. Es werden Grundlagen und effiziente Arbeitsmethoden im Programm Adobe InDesign vermittelt und vertieft.
Yannic Cserhati, Schriftliche Diplomarbeit, Farben sind Licht Material ist Stoffe, 2021, Foto: Claudia Breitschmied
Schriftgestaltung, Schlusspräsentation, 2019, Foto: Ilia Vasella
Typografie: Editorial, 2023, Foto: Claudia Breitschmid
Mit vorgegebenem Material konzipierst und realisierst du eine Publikation. Welche Schriften, welches Format, welcher Satzspiegel passen? Welche redaktionellen, grafischen und typografischen Entscheidungen triffst du, um die zu vermittelnden Inhalte zu unterstützen? Du erarbeitest dir die fachspezifischen Grundlagen, um Bild und Text adäquat in Szene zu setzen. Typografische Kenntnisse im Bereich Satztechnik, Mikro- und Makroästhetik werden vertieft und in Abhängigkeit zu Satzspiegel, Dramaturgie, Format und Proportion erprobt. Die Gestalt deiner Publikation soll dazu anregen, es in die Hand zu nehmen, aufzuklappen und seine Inhalte zu verschlingen.
Zeichnen: Bild und Bildsequenz, Schlusspräsentation, 2020, Foto: Julia Marti
Visuelle Gestaltung HF, Fotografie und Bildfindung, 2020
Binyam Tadele, Fotografie und Bildfindung, 2020
Binyam Tadele, Fotografie und Bildfindung, 2020
Binyam Tadele, Fotografie und Bildfindung, 2020
Binyam Tadele, Fotografie und Bildfindung, 2020
Was sehe ich da? Wie kommt diese Welt vor meinen Augen mit allen Bedeutungen, Tiefen, Breiten und Höhen in eine Linie auf ein flaches Papier? Das ist dein Zeichnungskurs mit handfesten Anleitungen, Materialien, Stiften und viel Raum für alles andere.
Zeichnen ist direkt. Eine Zeichnung erzählt ebenso viel über die Person, die sie gemacht hat, wie über das, was sie darstellt. In diesem Lehrangebot verbessern wir gezielt und nach individuellen Ansprüchen unsere Fertigkeiten. Die verschiedenen Zwecke, die Zeichnungen erfüllen können – Mittel der Beobachtung, der Erinnerung, der Verführung oder Hilfsmittel – sind für uns Leitplanken im Kurs. Du lernst Handfestes wie etwa den Umgang mit verschiedenen Papieren und Stiften, aber auch Theoretisches über Zeichner:innen oder die diversen möglichen Zeichnungsformate.
Symbol, Zeichen, Logotype
Symbol, Zeichen, Logotype, 2022, Deike Staikov
Welche Kategorien von Zeichen gibt es? Und wie wird mit ihrer Hilfe konkreter Inhalt kommuniziert? Mittels Recherche, Sammlung und theoretischer Auseinandersetzung legst du dir einen Fundus an und kommst so der Welt der Zeichen auf die Spur. Du untersuchst anhand praktischer Übungen die Möglichkeiten der Abstraktion, erarbeitest eigene Zeichen und überprüfst sie auf ihre Funktionen und deren Tragweite.
Anmerkung: Das Projekt ist offen für Anmeldungen aus der Weiterbildung
Während eines Tages lernst du die Geräte und Werkzeuge der Druckwerkstatt «Zitropress» kennen und du erprobst deren Einsatz.
Nach dieser Einführung kannst du die Werkstatt und ihre Geräte und Werkzeuge selbständig für die Realisation deiner Gestaltungsprojekte benutzen.
«Hier kenne ich fast alle. Das motiviert mich»
Binyam Taye Tadele (Stipendium Welcome), Foto: Veronique Hoegger, 2018
Den ersten Anstoss zu einer Grafikausbildung gaben ihm Zeitungen. Über den Vorkurs fand Binyam Taye Tadele in den HF-Studiengang Visuelle Gestaltung an der F+F.
Die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba liegt im weitläufigen Hochland. Binyam Taye Tadele lebte und arbeitete hier als Schlosser und Buchhalter. Bis er 2012 in die Schweiz flüchtete, weil er politisch verfolgt wurde. In der Schweiz las er viel Zeitung – auch aus gestalterischem Interesse: «Ich wollte wissen, wie man Zeitungen gestaltet. Über die Methoden wollte ich mehr erfahren», sagt Binyam. In der Folge hat er sich über die
Autonome Schule Zürich, an der er sich engagiert, für den
Vorkurs an der F+F eingeschrieben und nach dessen Abschluss das
HF-Studium Visuelle Gestaltung begonnen. «Die Grafik hier in der Schweiz sagt mir zu, obwohl ich mich eine ganz andere Kultur gewöhnt bin. In Äthiopien nutzt man ganz andere Farbkonzepte – und es gibt verschiedene Sprachen, zum Beispiel die Hauptsprache Amharisch, die in einem eigenen Alphabet geschrieben wird. Deshalb ist es für mich eine Herausforderung, meine Ansichten der Gestaltung einzubringen.»
Binyam geht aber seinen Weg: Momentan arbeitet er an einer Serie von Fotoporträts, die Menschen und ihre Gefühle zeigen. Was er in einem Jahr macht, wenn er sein Diplom in der Tasche hat, weiss er noch nicht: «Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich mich anstellen lassen will oder ob ich mich selbständig mache. Auf jeden Fall muss ich Geld verdienen.» An der F+F fand er, was er suchte: «die Schule ist offen, speziell für andere Kulturen. Wir sind wie eine Familie hier, helfen uns gegenseitig und geben unsere Kenntnisse weiter. Hier kenne ich fast alle. Das motiviert mich.»
Das eigene Leben im Dokumentar- und Essayfilm
Schon immer beschäftigen sich Filmemacher:innen gerne auch mit sich selbst. Das nicht nur als eitle Nabelschau, sondern oft auch als Reflexion über die Welt oder Kommentar zu gesellschaftlichen Themen.
Filmische Nabelschauen sind nicht erst seit der Allgegenwart moderner digitaler Aufnahmegeräte populär. Ob als audiovisuelles Tagebuch, autobiografische Reflexionen über sich selbst und die eigene Familie oder als essayistische Suche nach Identität waren sie schon immer Teil der Filmgeschichte. Oft verbindet sich das Private dabei mit gesellschaftlichen und politischen Themen, dient das Intime zur Betrachtung des Makrokosmos. Und so vielseitig die Biografien, so vielseitig die Wege, sie künstlerisch auszudrücken. Es werden besonders Filme aus dem deutschsprachigen Raum zur Geltung kommen.
Dokumentation, Beobachtung, Interpretation
Dorothea Lange, Migrant Mother, 9. März 1936
Wie entwickelten sich Dokumentarfotografie und ihr Verhältnis zur sogenannten Wirklichkeit? Obwohl die Betrachtung des fotografischen Bildes als Fenster auf die Welt kritisch zu hinterfragen ist, spielt das Medium auch in der heutigen Berichterstattung die Rolle eines Beweismittels.
Das Seminar befasst sich mit diesem Widerspruch und untersucht die Bedeutung von Fotografien als Zeugnisse: von der Reisefotografie bis zum Postkolonialismus, von der Kriegsfotografie bis zu Fake News, von der humanistischen Fotografie bis zur Street Photography. Anhand von Beispielen soll insbesondere die Geschichte der erzählenden Bildserie nachverfolgt werden – von den ersten fotojournalistischen Beiträgen in illustrierten Zeitschriften über Positionen der sozial engagierten Reportage – auch in Ausstellungen und Publikationen – bis hin zu Projekten zeitgenössischer Fotografen:innen, die diese Traditionen fortführen und reflektieren.
Vektorbasierte Bildsprache
Vektorbasierte Bildsprache, 2021, Janik Neff
Du entwickelst eine Bildtafel zu einem selbst gewählten Thema. Dabei stellst du unterschiedliche Vertreter:innen einer Gruppe wie Tiere, Pflanzen oder Objekte nebeneinander und findest dafür eine eigene, formal und inhaltlich konsequente Umsetzung. Du entwickelst deine Kenntnisse in Adobe Illustrator weiter und erprobst spielerisch verschiedene Techniken der vektorbasierten Illustration. Auf dieser Grundlage erarbeitest du eine visuelle Sprache, die lesbar und anschaulich Inhalte vermittelt.
Anmerkung: Das Projekt ist offen für Anmeldungen aus der Weiterbildung
Klasse: 2. Semester
Druckvorstufe und Colormanagement
Druckvorstufe und Colormanagement, Lucien Meier, 2022
Als Druckvorstufe wird die Abfolge bestimmter Schritte vor dem Druckprozess bezeichnet. Du erlernst die Grundlagen der Datenbearbeitung im Photoshop, insbesondere in Hinblick auf den Offsetdruck. Für die Weitergabe von Daten werden deren Aufbereitung in InDesign und Photoshop sowie die nötigen Einstellungen und Kontrollinstrumente des Acrobat-Readers vermittelt. Zudem machst du dich vertraut mit dem Colormanagement in der Druckvorstufe und dessen Bedeutung in der Datenaufbereitung.
Idee, Form, Aussage!, 2023, Foto: Claudia Breitschmid
Anhand exemplarischer Aufgabenstellungen erforschst du die Grundlagen der Visuellen Kommunikation: Wie mache ich eine Idee sichtbar? Wie setze ich Reduktion und Dramaturgie, Wiederholung und Abstraktion systematisch ein, um eine Botschaft zu kommunizieren? Du erprobst die visuelle Sammlung als Inspirationsquelle und den Umgang mit vorgegebenem Material. Ziel ist es, ein Bewusstsein für den konzeptionellen und gestalterischen Arbeitsprozess im Grafikdesign zu entwickeln: Von der Idee und Recherche über die Skizze und den Entwurf bis zur Auswahl, Präzisierung und Realisation.
Anmerkung: Das Seminar ist offen für Anmeldungen aus der Weiterbildung