Öffentliche Veranstaltungen
Dada wird im Jahr 2016 hundert Jahre jung. Im Allgemeinen werden mit dieser international vernetzten Kulturavantgarde Namen wie Hans Arp, Tristan Tzara, John Heartfield, Max Ernst oder Marcel Duchamp assoziiert – männliche Künstler. Die Kulturwissenschaftlerin Ina Boesch und Nadine Schneider, die Leiterin des Forum Schlossplatz Aarau, haben für das Forum Schlossplatz eine Ausstellung kuratiert, die erstmals schlaglichtartig den Beitrag der Frauen zu Dada würdigt.
Die Malerin und Plastikerin Sophie Taeuber-Arp (1889–1943), die Schriftstellerin Céline Arnauld (1885–1952), die Performancekünstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven (1874–1927), die Collagistin Hannah Höch (1889–1978) und die Malerin Angelika Hoerle (1899–1923) repräsentieren mit einer Auswahl von Werken und Dokumenten das weibliche Kunstschaffen in den Dada-Metropolen Zürich, Paris, New York, Berlin
und Köln.
Die Schweizer Videokünstlerinnen Anka Schmid (*1961), Anne-Julie Raccoursier (*1974), Elodie Pong (*1966), Judith Albert (*1969) und Chantal Romani (*1971) haben eigens für die Ausstellung multimediale Arbeiten geschaffen, die in einen assoziativen oder konzentrierten, in einen spielerischen oder formalen Dialog zu den Werken und Haltungen der Pionierinnen treten.
Die Bedeutung der Avantgardistinnen für die westliche Kulturgeschichte wird so nicht ausschliesslich historisch vermittelt, sondern auch als Ausgangspunkt zeitgenössischer Kunst greif- und sichtbar. Die an die Kabinette des
Kunstmuseums Appenzell angepasste Szenografie richtet den Fokus auf die zeitgenössischen Annäherungen, Interpretationen,
Erweiterungen… der avantgardistischen Positionen.