«Undefined Dust – We see what we believe and vice and vice versa.»
Der Studiengang Bildende Kunst HF der F+F Schule für Kunst und Design Zürich setzte sich unter der Leitung der Künstlerinnen Iris Rennert und Chantal Romani während 14 Seminartagen mit dem Thema Recycling auseinander. Die Recycling-Werkstatt zsge (Zürcher Stiftung für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge) in Zürich gab Einblick in ihren Betrieb, von wo aus die erstzerlegten Geräte in den Entsorgungs- und Wiederverwertungsfabriken als fragmentierte Rohstoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückfliessen.
Die Kunststudent_innen gehen in ihren Videoarbeiten auf je eigene Weise den Verhältnissen von Konsumkultur, ökologischen Versprechen und Wertschöpfung nach. Dabei stellen sie Bezüge her zwischen Verführung und Verschwendung und befragen Wirkung und Widersprüchlichkeit auf der Achterbahn von Kaufen, Nutzen und Wegwerfen.
«The Box»
von Till Fischer, 2015, 4' Video
Produkte in Form von Boxen gleiten schwerelos durch das All. Das scheinbar leere Weltall als Hintergrund ermöglicht die volle Konzentration auf die freigestellten Gegenstände. In der bezaubernd sphärisch klingenden Warenwelt wird der zunächst durch die Exklusivität verführte Protagonist selber zum Gefangenen.
«Synkope»
von Stefan Marty, 2015, 2'25 Video
Der Alltag einer Einkaufsstrasse wird von Blitzern durchbrochen, welche für die verborgenen und unattraktiven Momente des Verwertungskreislaufs stehen. Der Reigen dreht sich letzten Endes um Fragen der Wertschöpfung, auch bei der Rohstoffrückgewinnung und Wiederaufbereitung.
«Die Geldmaschine»
von Micha Reichenbach, 2015, 5'50, Videocollage Animation, englisch
Die Beschaulichkeit wird unvermittelt von Prozessen der Produktion, materiellen Verwertung und Gewinnabschöpfung abgelöst. In einer als Chaos angelegten Videocollage verdichten sich diese Abläufe zur bildhaften Gefrässigkeit des Kapitalismus.
«Ziemlich Grün»
von Helena Wyss-Scheffler, 2015, 1'40 Min, Found Footage Collage
Werbespots mit prägnanten Motiven sollen das gute Gewissen und verantwortungsbewusstes Konsumverhalten stärken. Positiv gestimmte Slogans fördern die wachsende Lust auf Genuss. Welches Bewusstsein die untersuchten Werbespots jedoch ansprechen sollen, bleibt schwammig.