Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Vorkurs berufsbegleitend
Project 5
Do.–So. 03.–06.06.2021, 10.00–18.00 Uhr
space25, Rebgasse 25, 4058 Basel
Geheimnisvolle Umrisse, die sich scharfkantig aus Kohlewolken schälen; gegossenes Polyesterharz, das wie Süssigkeiten aussieht; verwischte Landschaften, in denen sich kuriose Kreaturen tummeln; in die Höhe wachsende, schlanke Bäume, die sich in nuancierten Grautönen zu erkennen geben: Die gezeigten Werke von Alexandra Meyer (Alumna Vorkurs berufsbegleitend), Jahic und Roethlisberger, Luisanna Gonzalez Quattrini und Mireille Gros sind mit unterschiedlichen Medien und Verfahren hergestellt, motivisch bewegen sie sich jedoch meistens an den Grenzen des Sichtbaren. In der Ausstellung finden sich Gedankenfragmente oder flüchtige Eindrücke versammelt und eine spielerische Leichtigkeit ist im space25 tonangebend.
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Vorkurs berufsbegleitend
YOUME – dazwischen
Fr. 04.06.2021, 16.00 Uhr
zur Wand, Andlauerstrasse 2, 4057 Basel
Gruppenausstellung im Raum «zur Wand» in Basel. Mit dabei Alumna Britta Liv Müller (Vorkurs berufsbegleitend) mit ihrer Arbeit YOUME – dazwischen. Die Bilderserie wird im Laufe einer Performance mit Objekten ergänzt.

Aufgrund der Coronasituation sind für den Ausstellungsbesuch und für die Performance Reservationen für einen Timeslot erforderlich. Für spontane Besucher:innen oder falls kein Slot mehr zur Verfügung steht: Die Performance kann auch von aussen durchs Fenster gesehen werden!
Walter Pfeiffer – seit den Anfängen dabei, Foto: Walter Pfeiffer, 2021
«Manchmal habe ich richtig Sehnsucht»
Walter Pfeiffer war schon immer Künstler. Vielleicht hatte dies die Kunst aber eher bemerkt als er selbst. Der Kunstunterricht in der allerersten Gründungsklasse für Farbe und Form – damals noch an der Kunstgewerbeschule Zürich, aber schon mit denselben Dozierenden wie später an der F+F – sollte seine Welt auf den Kopf stellen. «Wenn die Studis heute an die Schule kommen, können sie schon alles! Ich wusste damals nichts von Duchamp und Andy. Ich lernte alles an der Schule. Und realisierte erst dort, dass es noch andere Kreative gibt, ähnlich getrieben wie ich.»

An seine eigene Ausbildung beim Künstler Hansjörg Mattmüller erinnert er sich gern. Die Klasse hob sich ab von der restlichen Schule: «Dort war alles so grau und wir waren so farbig», sagt Walter Pfeiffer, «manchmal habe ich richtig Sehnsucht. Ich vermisse die Leute, die ehemalige Bibliothek.» Der Kunstunterricht hat ihm damals eine neue Welt eröffnet, eine zähe Welt, die ihn nur langsam eingelassen hat und nun nicht mehr loslässt.

Bevor ihn die Kunst an sich band, machte Pfeiffer die Ausbildung bei der EPA. Die Arbeit im Kaufhaus lehrte ihn nicht nur das Handwerk als Dekorateur, sondern bot ihm auch eine Lebensschule: Die stichelnden Intrigen unter den Kolleginnen seien keine schlechte Vorbereitung gewesen auf die Strippenziehereien in der Kunstwelt und in der Modeindustrie, denen er Jahre später als Fotograf begegnen sollte.

Walter Pfeiffer redet angeregt, seine Gedanken springen oft schneller als die Zunge. Er lenkt das Gespräch durch Zeiten und Begegnungen, streut im Vorbeigehen seine Bonmots wie: «Mich fasziniert der Schein, die Realität interessiert mich nicht.» Oder: «Ich gehe immer vom Schlimmsten aus, in der Hoffnung, dass es so schlimm gar nicht kommen kann.» Das Anekdotische ist nicht verwirrend gemeint, sondern eine Einladung, ihm zu folgen.

Die intensive Freundschaft zu seinem damaligen Lehrer und Schulleiter Hansjörg Mattmüller führte Walter Pfeiffer in den 70er Jahren an die neue Gestaltungsschule F+F, die sich 1971 als Gegenentwurf abgespalten hatte von der staatlichen, steif geratenen Kunstgewerbeschule. Hier sollte er nun unter dem Titel Inspiration zeichnen unterrichten. Eine didaktische Ausbildung sollte nicht fehlen, denn – der Walti könne ja so gut mit Menschen – so lockte Mattmüller. Und man mag es ihm glauben, dass kein anderer die Ideen so hätte sprudeln lassen können. Der Blick zurück klingt nicht verklärt: «Es war ein Brotjob. Der Lohn reichte gerade für mich und die Katzen.» Die F+F hat wilde Zeiten erlebt, sie war – und ist – aber auch immer ein Ort, an dem man die Kunst ernst nimmt.

Zunächst war die Fotografie für Walter Pfeiffer Mittel zum Zweck, eine Hilfestellung für seine Zeichnungen. Das angeborene Zittern in der Hand liess ihn den harten Blitz als Stilmittel entdecken. Den Blick für den Moment und das Schöne, das Sinnliche und das Lustvolle, den hat er zeichnend wie fotografierend, damals wie heute. Doch erst nach zähen «Lehr und Wanderjahren», mehreren veröffentlichten Büchern wie Welcome Aboard. Photographs 1980–2000 sowie die Ausstellung In Love With Beauty im Fotomuseum Winterthur 2008, entdeckte ihn die Modeindustrie. Plötzlich war er gefragt bei den grossen Namen.

«Für ein Shooting schickte mir ID Magazine die tollsten und teuersten Stücke von London nach Zürich. Ich inszenierte sie mit meinen Studis an der F+F.» Walter Pfeiffer fotografiert für die Vogue und Dior. Und unterrichtet an der F+F – inzwischen Fotografie.

Mit den Studierenden erwandert er die Schweiz mit dem Fotoapparat, er begleitet Projekte und Publikationen. Was er dem Nachwuchs mitgeben will? «Nicht zu fest an die Karriere denken. Durchhaltevermögen, Pünktlichkeit. Humor, Leidenschaft und Offenheit.» Wie er es geschafft hat? «Schicksal, Glück und ein Blick für Gelegenheiten.» Das ist die kurze Antwort. Ausserdem müsse man es aushalten können, eines «aufs Dach» zubekommen. Erfolg ist harte Arbeit – und Walter Pfeiffer ist ein Workaholic. Er erzählt das alles in der Pause zwischen zwei Aufträgen. «In einem Alter, in dem andere längst die Pension geniessen», schimpft er, aber den Ärger nimmt man dem Arbeitsverfallenen so ganz nicht ab.
Wandlung, Britta Liv Müller, 2020
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Vorkurs berufsbegleitend
Wandlung
Performance
Sa. 19.09.2020, 18.30–19.00 Uhr
Ausstellung
05.–26.09.2020
Hermann Bühler Areal, Winterthur Sennhof-Kyburg

6½ im Exil führt das Konzept weiter, arrivierten Kunstschaffenden eine professionelle Plattform zu bieten und die verschiedenen Fingerabdrücke der jeweiligen Kunstschaffenden zu einem gemeinsamen Ganzen zusammenzuführen.

Über 200 Jahre lang hatte die Hermann Bühler AG in Winterthur qualitativ hochstehende Baumwollgarne produziert und war ein wichtiger Arbeitgeber der Region. Bei der Schliessung vor 3 Jahren war es die letzte noch aktive Baumwollspinnerei der Schweiz.

Diese Tatsache wird sich auch in der Ausstellung widerspiegeln. Die eingeladenen Künstler*innen werden sich teils sehr direkt und teils eher subtil mit dem Ort und dessen Geschichte auseinander setzen und dies in ihre Arbeit einfliessen lassen.

Das Kuratorium lud über 30 national oder regional bekannte Kunstschaffende ein, mit Schwerpunkt Zürich und Winterthur. Viele von ihnen sind mit Preisen oder Stipendien ausgezeichnet. Im Vordergrund stehen Originalität, eine klare Formensprache und diskursive Inhalte, sowie eigenständige Positionen und eine erkennbare künstlerische Handschrift. Neben einem herausragenden künstlerischen Werk ist die gute persönliche Zusammenarbeit ein weiteres Kriterium. Die Eingeladenen arbeiten in sämtlichen Bereichen der bildenden Kunst – wie z.Bsp. Videokunst, Installationen, Skulpturen, Aktion, Performance und Malerei – mit einer Performance mit dabei ist Britta Liv Müller (Alumna Vorkurs berufsbegleitend).

Im Rahnen von IN TRANSITION – Kunst in der letzten Baumwollspinnerei der Schweiz – in Kooperation mit Oxyd, Lokal 14 und us. – previously TART Zürich

Grafikdesigner Oliver Hirschier Foto: Sebastian Magnani via NZZ Bellevue
Oliver Hischier von Bienvenue Studios bei NZZ Bellevue: «Mit unseren Prints wollen wir das Interesse an der Natur wecken»
Mi. 19.08.2020
Nach dem Studium Visuelle Gestaltung HF an der F+F arbeitet Oliver Hirschier inzwischen als freischaffender Grafiker in den Bereichen Editorial Design, Corporate Design, Web und Illustration. Zudem hat er zusammen mit Xiaoqun Wu 2012 das Design-Unternehmen Bienvenue Studios gegründet.

NZZ Bellevue: An was arbeiten Sie gerade?
Oliver Hischier: Meine Geschäftspartnerin Xiaoqun Wu und ich haben 2012 das Grafik und Design-Unternehmen Bienvenue Studios in Zürich gegründet. Zum einen realisieren wir auf Basis von naturbezogenen Recherchen Prints und Kartenserien, die wir in der Schweiz herstellen. Zum anderen übernehmen wir Grafikaufträge von Kundinnen und Kunden im In- und Ausland. Derzeit arbeiten wir unter anderem an einem Auftrag eines japanischen Outdoor-Fashion-Brands. Wir wurden angefragt, verschiedene naturinspirierte Muster im typischen Bienvenue-Stil zu entwickeln, um damit Stoffe für ihre Herbst-/Winter-Kollektion 2021 herzustellen.

Für unser eigenes Label haben wir soeben eine neue Serie mit dem Titel Riverstones herausgegeben. Diese Prints zeigen seltene, besonders mineralhaltige Steine aus einem Fluss in Nanjing, China. Das permanente Einwirken des Wassers poliert die Steine und bringt ihre Schönheit zum Vorschein. Wegen ihrer kontrastvollen Zeichnungen und der leuchtenden Farben sind Riverstones sehr begehre Sammelstücke. Es dauerte fünf Jahre, bis wir die passenden Steine für unsere Serie finden konnten.

Welches Werkzeug ist für Ihre Arbeit unentbehrlich?
Der Risograf ist für uns ein wichtiges Arbeitsinstrument. Unsere Entwürfe testen wir zuerst an dieser japanischen Druckmaschine. Durch das Experimentieren an dieser Maschine haben wir unsere Bildästhetik entwickelt.

Das bisher beste Erlebnis in Ihrer Karriere?
Unsere Ausstellungen in der Schweiz, Asien und in den USA haben mich besonders gefreut. Auf diesem Weg lernen wir immer wieder interessante Menschen und faszinierende Themen aus der ganzen Welt kennen. Diese Erlebnisse prägen unsere Arbeit. Eine tolle Bestätigung waren zudem die guten Reaktionen auf dem japanischen Markt. Von der Produktion bis zum Vertrieb sind wir auf Partner angewiesen, die unsere Ideen und Produkte verstehen und zu schätzen wissen. Wir sind dankbar für die gute und persönliche Zusammenarbeit mit Concept-Stores und Museumsshops.

Was macht eine gelungene Designarbeit aus?
Für mich ist eine Designarbeit gelungen, wenn sie mir nach mehreren Jahren noch gefällt. Banale Dinge so darzustellen, dass man diese aus einem neuen Blickwinkel wahrnehmen kann, ist für unsere Arbeit wichtig. Mit unseren Prints wollen wir das Interesse an der Natur wecken. Unsere Arbeit soll sie inspirieren und eine gewisse Spannung erzeugen. Dieses Ziel verfolgen wir mit Biophilic Design. Eine Umgebung mit naturnahen Elementen hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. 

Mit welchem Label würden Sie gerne mal zusammenarbeiten?
Tiere und Pflanzen haben mich schon als kleinen Buben begeistert. Ich wollte Zoodirektor werden. Deshalb würde es mich schon reizen, ein Projekt mit dem Zoo Zürich zu entwickeln.

Mit grosser Faszination verfolge ich auch die Stoffentwicklung von Bananatex von Qwstion. Dabei handelt es sich um ein Gewebe aus Bananenpflanzenfasern, das einfach nachwächst, pestizidfrei angebaut wird und biologisch abbaubar ist. Ich würde gerne mit unserer Designarbeit einen Beitrag zur Weiterentwicklung dieses nachhaltigen Projekts leisten.

Auf was können Sie im Moment nicht verzichten?
Im Moment möchte ich nicht auf mein Fahrrad verzichten. Nicht nur wegen Corona. Ich fahre auch sonst gerne mit dem Velo. Auf meinen Fahrten entdecke ich immer wieder interessante Pflanzen, aber auch Orte, welche mit viel Sorgfalt renaturiert werden. Biodiversität ist für viele Mitmenschen nicht nur ein leeres Schlagwort, sondern sie versuchen in ihrer Umgebung einen Beitrag zu leisten, indem sie beispielsweise eine Magerwiese einem englischen Rasen vorziehen. Es gibt kein Unkraut, es gibt nur schönes und mitunter auch ungewohntes Kraut.

Welchen Newcomer aus der Kreativszene verfolgen Sie?
Da gibt es viele, etwa den Fotograf Sebastian Magnani oder die spannenden Projekte von Offshore Studio, Nasire, Frottee di mare oder die Keramik von Where Shadows Fall. Gerne besuche ich auch Läden vor Ort und entdecke immer wieder neue spannende Projekte.

Welche Musik hören Sie gerade in Dauerschleife?
Im Moment höre ich regelmässig GDS.FM. Das finde ich ein super Projekt. Sonst höre ich regelmässig Podcasts, wie etwa von Rachel Maddow oder The Globalist von Monocle.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Geniess den Tag und die Natur.

Wie belohnen Sie sich selbst?
Mit gutem Essen.

Welches Gericht geht immer?
Raclette mit Walliser Käse. Am liebsten frisch gestrichen, mit extra viel Kruste oder direkt am Feuer.

Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant?
Zum Glück gibt es in meiner Umgebung zahlreiche gute Restaurants und Bars. Beispielsweise das Restaurant Kin, in welchem mir nicht nur die Speisen, sondern auch das gemeinsame Teilen der Gerichte am Tisch gefällt. Das erinnert mich sehr an meine Reisen in Asien.

Was verschenken Sie am liebsten?
Auf unseren Reisen im Ausland verschenken wir immer Klassiker wie die Einkaufstasche Miami Vice oder Pouches von Freitag. Das kommt sehr gut an!

Interview geführt von Jocelyne Iten, erschienen am Mi. 19.8.2020 in NZZ Bellevue.
 
Das Lachen der Medusa, Tonjaschja Adler, 2019
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Kunst HF
Grosse Regionale 2019
So. 24.11.19–02.02.2020
Kunst(Zeug)Haus *ALTEFABRIK, Schönbodenstrasse 1, 8640 Rapperswil-Jona
Das Kunst(Zeug)Haus zeigt zusammen mit der *ALTEFABRIK Werke von Kunstschaffenden aus dem Kanton St. Gallen und den umliegenden Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Schwyz und Zürich. Die jurierte Ausstellung bietet regionalen KünstlerInnen eine attraktive Plattform, um ihr aktuelles Schaffen zu präsentieren.

Mit: Tonjaschja Adler (F+F Kunst HF Alumna), Peter Baracchi, Magdalena Baranya, Tashi Brauen, Patricia Bucher, Sarah Burger, André Deloar, Regula Engeler, Jonis Simon Figi, «Fröli» (Jürg Stocker), frölicher | bietenhader, Johanna Gschwend, Ray Hegelbach, Nicole Henning, Anna Hilti, Susanne Hofer, Katrin Hotz, Christina Huber, Marianne Klein, Peter Kuyper, Genevieve Leong, Elio Lüthi, Martina Mächler, Konstantinos Manolakis, Al Meier, Aramis Navarro, Lika Nüssli, Priska Rita Oeler, Valentina Pini, Raphael Rezzonico, Martin Arnold Rohr, Patric Sandri, Lucie Schenker, Urs Schmid, Nora Schmidt, Fridolin Schoch, Janine Schranz, Daniel Schuoler, Hans Schweizer, Pascal Sidler, Urs August Steiner, Milva Stutz, Navid Tschopp, Andrea Vogel, Herbert Weber, Wassili Widmer, Selina Zürrer.

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Fachstelle Kultur des Kantons Zürich, die Kulturförderung des Kantons Glarus und Swisslos, die Kulturförderung des Kantons Schwyz, die Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden, die Innerrhoder Kunststiftung des Kantons Appenzell Innerrhoden sowie durch die Bank Linth und die Hans und Wilma Stutz Stiftung.
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Kunst HF
Auf der Suche
Vernissage
Do. 26.06.2019, ab 18.00 Uhr
Ausstellung
27.09.–17.11.2019
Helmhaus, Limmatquai 31, 8001 Zürich
Wir finden: Wir suchen. Wir sind auf der Suche. Immer. Nach Liebe. Respekt. Arbeit. Arbeiten, zum Beispiel künstlerische. Nach einander. Nach Zürich. Zuerst mussten wir uns finden: vier Kurator*innen, Nadja Baldini, Vreni Spieser, Simon Maurer, Daniel Morgenthaler, die alle etwas anderes suchen. Dann haben wir uns zusammen auf die Suche begeben. Nach Künstler*innen. Aus, von, in Zürich. Wir haben Kategorien erstellt: Alteingesessene, Vertreter*innen einer neuen, nachkommenden Generation, aus allen Teilen der Welt Zugezogene. Bis uns ein Künstler gesagt hat, er gehöre in alle diese Kategorien. Und eine Künstlerin meinte, sie gehöre in keine. Da haben wir gemerkt, dass wir eben wirklich Auf der Suche sind. Nach Möglichkeiten, Gewohnheiten abzulegen, ohne gleich wieder Sichtweisen aufzuerlegen. Nach Kunstszenen, die gar keine Kunstszenen sein wollen, sondern lieber die blanke Realität in Szene setzen. Nach einer Ausstellung, die auch zwei Ausstellungen ist, aber doch eine. Die Auf der Suche nach Zürich heisst und die Auf der Suche und nach Zürich heissen.

Gefunden haben wir uns alle – in der Suche. Nach Minen in Bosnien, nach etwas in einem drin, nach einer Frau auf einem Gemälde, nach kontaminierter Heimat, nach unseren Händen, nach der Zeit, nach Zigarettenstummeln in Zürich (sic!), nach einer Sprache, die nicht diskriminiert, nach Drucksachen in Kolkata. Alles, um dann wieder von vorne anzufangen: search – re-search! Wir finden: Wir müssen zusammenfinden. Sonst verlieren wir uns.

Mit: Kamran Behrouz, Marina Belobrovaja, Carolina Cerbaro, Liliane Csuka, Deldar Felemez, Alejandra Jean-Mairet, Ivana Kojić, Amina Nabi (F+F Kunst HF Alumna), Sebastian Sieber, Pakkiyanathan Vijayashanthan, Lydia Zimmermann, Mara Züst & Habib Afsar im Helmhaus Zürich
Unter Tag – Kulturgut der Zukunft
Fr. 28.06.–18.08.2019, ab 16.00 Uhr
Kaverne ESPROS Photonics AG, St. Gallerstrasse 135, 7320 Sargans
Zwischen künstlerischer und wissenschaflticher Forschung gibt es Gemeinsamkeiten, die Grenzziehungen auflösen. Unter anderem benötigen beide Disziplinen Kreativität und die Fähigkeit, Situatuionen anders als auf die herkömmliche Weise zu sehen. Auch Neugierde, Experimentierlust, Ausdauer und Risikobereitschaft geören dazu. Kunst kann die Methoden untersuchen, mit denen die Wissenschaft die Welt erforscht und die sich die Technik zunutze macht. 

Unter Tag – Kulturgut der Zukunft bringt Künstlerinnen und Künstler einerseits und zukunftsorientierte Technologie sowie den archaischen Ort im Berg mit seiner jahrhunderte alten Eisenerzgewinnung anderseits zusammen. Mit ESPROS Photonics AG besteht in Sargans ein Unternehmen, das in der Sensortechnologie wegweisend ist und dessen Produkte Teil unse- res künftigen Kulturguts werden könnten. Die vor mehr als zehn

Jahren aus dem Gonzen geschlagene Kaverne war als neue Pro- duktionsstätte für Halbleiter gedacht, konnte bislang aber kaum genutzt werden. Nun darf vorübergehend der Kulturraum S4 hier Halt machen – Kunst zieht transdisziplinär in die Kaverne ein.

Mit: Asi Föcker, Gabriela Gerber/ Lukas Bardill, Florian Germann, Andy Guhl, Nicolò Krättli und Jonathan Banz, Barblina Meierhans, Peter Mettler, Timo Müller, Ursula Palla, Ilona Ruegg, Matthias Rüegg

Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Vorkurs/Propädeutikum
Fractional Exitations
Ausstellung
01.06.–07.07.2019
Finissage
So. 07.07.2019, 13.00 Uhr
Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstrasse 7a, 8200 Kreuzlingen
Mit der Intervention von Marion Ritzmann und Nadja Solari entsteht ein Dazwischen, das sich aus unterschiedlichen Ausgangslagen nährt. Beide Künstlerinnen unterscheiden sich in Inhalt, Ausrichtung und Umsetzung ihrer Arbeit. Und gerade hier liegt das Wertvolle dieser Konstellation: ein Mut zum Bruchstückhaften, zum anteilig Un-eigenen und doch gänzlich Erweiterten spricht daraus. Es geht folglich um Anregungen (beidseitig) in Bruchstücken. Und diese Anregung schafft Berührungspunkte, gleich eine Konversation, die von verschiedenen Enden des Raumes miteinander geführt wird. Zwei vollkommen neue Arbeiten werden entwickelt, die sowohl auf den Ausstellungsraum Kunstraum Kreuzlingen als auch aufeinander eingehen. Ein Miteinander ist zu erwarten, dass zugleich dezent und lustvoll, subtil und sichtbar ineinander verschränkt ist.
Burning Palm Trees And Golden Teeth, Samuel Trümpy, 2019
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Fotografie HF
Burning Palm Trees And Golden Teeth
Booklaunch
Do. 23.05.2019, 19.00 Uhr
Material, Klingenstrasse 23, 8005 Zürich
Samuel Trümpy (Studiengang Fotografie HF) veröffentlicht mit seiner Arbeit Burning Palm Trees And Golden Teeth ein Buch und ein dazu gehöriges Skateboard-Deck. Das Skateboard wurde in Kollaboration mit dem aus Zürich stammenden Kollektiv The Straight and Narrow erarbeitet. The Straight And Narrow haben bereits mit verschiedenen Künstler_innen wie Ser Serpas, Fabian Marti, Ida Ekblad und Lukas Wassmann zusammen gearbeitet. Das Buch wird in dem ebenfalls aus Zürich stammenden Amsel Verlag erscheinen und im Material gelauncht.

In seiner Arbeit Burning Palm Trees And Golden Teeth befasst sich Samuel Trümpy mit der Ästhetik und dem Zeitgeist des Internets. Durch fotografisches Abtasten greift er die immaterielle Haptik dieser Bilder auf und transformiert sie so in etwas Neues. Burning Palm Trees And Golden Teeth spielt mit einer Bildsprache, die das Gleichgültige, Konfuse, Verstörende, Ziellose und Amüsante des Internets widerspiegelt. Zusammen mit seiner Kamera macht Trümpy sich auf den Weg in eine nicht fassbare Welt, eine Welt, die uns täglich begleitet und unsere Gesellschaft prägt.

HARI & LUTZ, Grafik: Studio Marlon Ilg, Foto: Sammlung Rea Brändle
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Kunst HF
TO THE WILD
a song to the ones behind
Sa. 27.04.2019, 18.30 Uhr
Reformierte Kirche, Grosse Kirche, Pfarrhausstrasse 21, 8047 Zürich, Kirchenkreis 9, Altstetten/Albisrieden
18.30 Einführung
Eine Völkerschau in Altstetten. Bericht und Bilder von Rea Brändle, Autorin des Buches «Wildfremd, hautnah. Völkerschauen und ihre Schauplätze, erschienen 2013 im rotpunktverlag

19.15 Gespräch 
Zwischen Marilyn Umurungi, Aktivistin, Künstlerin & Studentin am Zentrum für Afrikastudien, Universität Basel und Kaspar Surber, Redaktionsleitung Ressort Kultur/Wissen bei Die Wochenzeitung

20.00 Apéro

20.30 TO THE WILD
a song to the ones behind
Musikalische Intervention & Performance von HARI & LUTZ (ZH & SG)
Das unKraut, Klaus-Martin Gareis, 2017
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Vorkurs berufsbegleitend
Das unKraut und What Remains
17.04.–17.07.2019
Goethe-Institut Frankfurt
Für drei Monate werden die beiden Arbeiten von Klaus-Martin Gareis (Alumnus Vorkurs berufsbegleitend) Das unKraut und What Remains im Goethe Institut Frankfurt ausgestellt. Die beiden Serien umfassen 24 Fotografien.
 
Als Unkraut werden heute umgangssprachlich Gewächse bezeichnet, die sich meist wild und ungewollt in grosser Zahl verbreiten. Selten genug beschäftigen wir uns damit, welchen Nutzen diese Pflanzen womöglich haben. Meistens gefällt uns nicht, dass diese Pflanzen unseren Garten erobern, sie stachlig oder klebrig sind und schon versuchen wir sie zu entfernen.

Die Arbeiten Das unKraut sowie What Remains versuchen eine bildhafte Annäherung an dessen Wesen und portraitieren zu unterschiedlichen Jahreszeiten eine Reihe dieser Pflanzen, die in der Schweiz heimisch sind. Die skulpturale Art der Darstellung betont die fragile Schönheit dieser Gewächse und nimmt dem unKraut das UNerwünschte und UNgeliebte.
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Finissage pschschsch und Konzert Hari & Lutz
Sa. 10.11.2018, 17.00 Uhr
Pavillon Tribschenhorn Temporary Host, Kunstpavillon, Sälistrasse 24, 6005 Luzern
Zur Finissage wird das Duo Hari & Lutz einen Sound–Teppich aus düsterem Wave und Strobogewitter über die Ausstellung von CKÖ legen. Gregory Hari und Linus Lutz, eingeflogen aus Zürich oder grad noch Rio, bewegen sich im weiten Feld der elektronischen Musik. Ihre Recherchen sind vielfältig, gesungen wird über alles, ausser über Liebe.

Der Raum mit seinen Merkmalen, Dimensionen und Geschichten ist oft Ausgangspunkt der künstlerischen Praxis von CKÖ. Im PTTH:// realisiert CKÖ eine raumüberschreitende und raumdurchdringende Gesamtinstallation, welche die dünne Haut des Pavillons gleichzeitig hervorzuheben und aufzuheben vermag. Unter dem rauschenden Titel pschschsch treffen filigrane Konstruktionen aus Holz und Gipskarton auf pumpende Brunnen und schwebende architektonische Elemente auf die vorgefundene Pavillonstruktur. CKÖ’s Installation ist ein Spiel mit dem Ausstellungsraum und seiner Umgebung, mit dem Innen und Aussen, mit dem schweifenden Blick der Besucherinnen und einem fortwährenden Hin- und Her von Flüssigkeiten.
Bild: Esther Schena, Repeat 40/8 2018, Siebdruck, 95 x 132 cm
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Kunst HF
alumni_*talk mit Esther Schena
Do. 25.10.2018, 12.15–13.15 Uhr
F+F Flurstrasse 89, 8047 Zürich, 3. Stock, Kunstatelier
Wir freuen uns Esther Schena zum alumni_*talk bei uns an der F+F willkommen zu heissen. Esther hat vor gut 10 Jahren an der F+F abgeschlossen. Seither ist sie als Künstlerin tätig und ist seit einem Jahr wieder Studentin, aber diesmal beim Master of Fine Arts an der ZHdK. Sie fährt nicht nur viel Velo sondern hat auch eine mobile Siebdruckwerkstatt! Das Thema Mobilität, mit welchem sich Esther in ihrer Kunst auseinandersetzt, wird zum Talk ins Atelier transportiert. 

Zum Lunch gibts passend zum Herbst eine leckere Kürbissuppe (es hät so langs hät). Aber es darf auch gerne das eigene Mittagessen mitgebracht werden. Wir freuen uns auf einen spannenden Alumni-Lunch!
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
I’m gonna go down in history or pink promise
Vernissage
Mi. 13.09.2018 ab 18.00 Uhr
Ausstellung
14.–15.09.2018
Tart, Gotthardstrasse 54, 8002 Zürich
Den Spruch «I'm gonna go down in history», kennen wir als grossmundige Ankündigung, die sich oft in ein rosarotes Versprechen auflöst. Sowohl ihren Objekten als auch den fotografischen Arbeiten wohnt eine Doppelsinnigkeit inne. Handelt es sich um alltägliche Gegenstände, die wir zum Säubern unseres Haushaltes gebrauchen oder um eine politische Geste. Stehen wir Wimpeln, die an einer abgewrackten Halterung schlapp herabhängen gegenüber oder ist das eine Trockenvorrichtung für Haushaltshandschuhe? Rüstet sich die Person auf der Sternchendecke für einen bevorstehenden Angriff oder erkundet sie die Funktion von Haushaltsequipment? Eine Frage bleibt offen: Warum dominiert die Farbe Pink so offensichtlich Haushalts– und Putzmittelabteilungen?

Werde ich auf die Geschichte eingehen oder bleibt es beim rosa Versprechen? Die Künstlerin Tonjaschja Adler (F+F Kunst Alumna) beschäftigt sich in ihren neuen Arbeiten mit genau dieser Ambivalenz zwischen grosser Geste und unerfülltem Wunsch.
what you looking for?, Jan Sebesta, 2018
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Kunst HF
Three Ways to Make it
Ausstellung
26.08.–29.09.2018
Vernissage
Sa. 25.08.2018, 16.00–18.30 Uhr
Knoerle & Baettig Contemporary, Obertor 26, 8400 Winterthur
Mit einem breiten Spektrum an aktueller Kunst präsentiert Three Ways to Make it neue Werke von Karin Kurzmeyer (Luzern*1987), Olivier Lovey (Wallis*1981) sowie Jan Sebesta (F+F Kunst HF Alumnus, Tschechien*1979). Die Ausstellung versucht das Gegenwärtige, Visionäre der aktuellen Kunstlandschaft in der Galerie Knoerle & Baettig Contemporary zu zeigen.
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Tarnen Täuschen Imitieren
Vernissage
Fr. 23.03.2018, 19.00 Uhr
Ausstellung
24.03.–06.05.2018
Alte Fabrik, Kunst(Zeug)Haus, Klaus-Gebert-Strasse 5, 8640 Rapperswil-Jona

Getarnte Gebäude, Vorhänge, merkwürdige Bilder, Concealer und Lidschatten: Techniken der Camouflage sind so vielfältig wie die Bereiche, in denen sie Anwendung finden. Die gezeigten Arbeiten legen Strategien der Tarnung, Täuschung und Imitation offen oder nutzen sie selbst als künstlerisches Mittel. Sie regen dazu an, die alltägliche Umgebung, Bilder und menschliches Verhalten genauer zu beobachten.

Mit Arbeiten von Peter Baracchi, Denise Bergschi, Florian Bühler, Lotte Merkt Äffischer, Leo Fabrizio, Nicole Hassler, Carol May, Simon Menner, Nils Nova, Eva O'Leary, Gianluca Trifilo (F+F Kunst Alumnus), Wiedemann/Mettler

Kunststoff
Elisabeth Bleisch
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Körpergeschichten
Vernissage
So. 18.03.2018, ab 11.00 Uhr
Ausstellung
18.03.–29.04.2018
Galerie im Gluri Suter Huus, 5430 Wettingen
Die Ausstellung Körpergeschichten setzt sich im Dreiecksverhältnis Künstlerin–Werk–Betrachter mit dem Thema Körperlichkeit auseinander. Trotz unterschiedlicher künstlerischer Ansätze ist im Werk der drei Künstlerinnen, ehemalige F+F Dozentin Elisabetha Bleisch, Mette Stausland und Angelina Burri, eine besondere körperliche Präsenz zu beobachten–sei dies im Schaffensprozess selber oder in den körperlichen Spuren der Arbeiten.
 
Alumni
Öffentliche Veranstaltungen
Fotografie HF Kunst HF
Stille Nacht, schön gemacht, 
oder dass Kunst auch mal ungezwängt rumhängt
Vernissage
Sa. 16.12.2017, 17.00 –21.00 Uhr
Finissage
Sa. 06.01.2018, 16.00–17.00 Uhr
TART Zürich, Gotthardstrasse 54, 8002 Zürich
Erschliesst sich «gute Kunst» tatsächlich nie auf den ersten Blick? Und wenn sie’s tut, ist sie dann inhaltslos und gefällig oder fade? Erfüllt sich das Versprechen der Kunst nur da, wo Erschütterung zum ästhetischen Vergnügen wird? Darf es nicht auch mal radikal nutzlos sein? Wir finden es darf!

Insbesondere zur Weihnachtszeit, deswegen auch der Titel Stille Nacht, schön gemacht, oder dass Kunst auch mal ungezwängt rumhängt.
 
Kunst nervt, bezaubert, ärgert, irritiert, ist unverständlich, widerständig, widerborstig, unangepasst, laut, leise und vielleicht selten genug auch einfach mal nur gut und/oder schön. Es stellt sich doch vielmehr die Frage, wie lange es dauert, vom Widerborstigen zum Guten, oder einfach nur Schönen zu kommen - zu dem, was Lust und Freude macht anzuschauen.
 
Vielleicht wird Schönes in der Kunst immer noch allzu oft, der bequemen Idee gleichgesetzt, dass es markttauglicher ist und dadurch schnell in Vergessenheit gerät und zur Mode schrumpft. Was, aber allzu oft vergesen wird ist, dass auch Schönes den Moment des Unwillkürlichen besitzt, weil’s nämlich einfach geschieht oder eben nicht geschieht.
 
Mit 
Monique Baumann, Christine Bänninger, Johanna Bossart (F+F Alumna), 
Maya Bringolf (F+F Dozentin), Michael Calabrò (F+F Alumnus), Andrea Ebener, Joëlle Flumet (F+F Dozentin), 
Anne-Laure Franchette, Fructuoso / Wipf, Philipp Hänger, Dominik His (F+F Alumnus), 
Janet Müller, Marlies Pekarek, Ona Sadowsky, Esther Schena (F+F Alumna), Jan Sebesta (F+F Alumnus), 
Brett Weir, Saskia Widmer, Peti Wiskemann, Helena Wyss-Scheffler (F+F Alumna)
Vorwand
Sa. 16.12.2017
von 13.00–16.00 Uhr
Lokal14
Anna-Heer-Strasse 14, 8057 Zürich

Man begegnet ihnen überall – Wänden, die etwas abgrenzen, schützen oder kanalisieren. Die meisten sind provisorischer Natur, nicht gemacht für die Ewigkeit, was man ihnen ansieht. Nun stehen viele da, als hätte man vergessen, sie zu demontieren. Ihre Bestimmung haben sie wohl längst erfüllt und sind Teil räumlicher Möblierungen geworden, die kaum noch wahrgenommen werden. Nicht immer lässt sich ihr ursprünglicher Zweck noch entschlüsseln.

Es sind solche unspektakulären Stadtsituationen, die der Künstler überall, wo er hinreist findet und die ihn faszinieren. Oft sind es die Rückseiten, welche die stabilisierenden Konstruktionen offen zeigen, die sein Interesse wecken.

Fotografien – hier erstmals öffentlich gezeigt – sind Ausgangspunkt dieser gross angelegten ortsbezogenen Installation.

Umwege
Und so stehen wir vor einer massiven Wand, wenn wir das Lokal betreten. Sie führt vom Hauptraum über zwei Ecken ins Kabinett und versperrt den direkten Zugang zu ihm. Durch einen schmalen Schlitz in der Türöffnung sehen wir aber, dass es nicht leer ist. Die drei Flächen sind in bonbonfarbenen Pastelltönen gestrichen und mit horizontalen Streifen strukturiert. Nichts Gefährliches dahinter, will uns das wohl sagen.

Wollen wir das Kabinett betreten, müssen wir den Umweg in Kauf nehmen und uns hinter der Wand hindurch zwängen. Das kann durchaus als Zumutung empfunden werden, weiss man doch nie, ob um eine der beiden Ecken BesucherInnen in entgegengesetzter Richtung unterwegs sind – denn dann wird es eng. Reicht der Platz zum Passieren? Wer weicht aus oder geht zurück? Ein Gefühl der Beklemmung kann sich einstellen. Man fühlt sich an Situationen vor Check-in-Schaltern erinnert. Damit ist schon viel gesagt über diese kraftvolle Inszenierung. Selbst altbekannte, einfache Wege können plötzlich beschwerlich und irritierend werden.

Präzise Unschärfe
Matthias Rüegg ist ein Künstler, der seine öffentlichen Auftritte immer ortsspezifisch entwickelt. Er benutzt dazu einfache Materialien, die in jedem Baumarkt günstig erworben werden können. Mit diesen greift er massiv in räumliche Situationen ein und deutet diese um.

Oft kommt auch Sprache ins Spiel, wie in der Arbeit im Untergeschoss. Zunächst sehen wir aber die Rückseite der raumgreifenden Konstruktion, die aus ungehobelten Dachlatten zusammengeschraubt ist. Sie ist durchlässig, mehr ein hoher Lattenzaun, der an den Rändern ausfranst. «ignore» lesen wir auf der Vorderseite, wenn auch nur mit Mühe. Das Wort ist in ganz feiner Farbabstufung auf die rosarot gestrichenen Latten aufgemalt. Ist das eine Aufforderung das Gesehene zu ignorieren oder haben wir etwas übersehen? Das Bild, wie auch die Botschaft, ist von präziser Unschärfe und lässt uns mit Fragen zurück auf die der Künstler keine Antworten mitliefert.

Michael Nitsch, November 2017