Kunst, Projekt, Frankental / Time Will Tell, Silvia Popp, Gian-Reto Gredig, Goran Galic, 2017
Noah Gamma, Bombach, 2017
Ausstellungen
Öffentliche Veranstaltungen
Fotografie HF Kunst HF
verbunden verknüpft verrückt
Vernissage
19.01.2018, 18.00–22.00 Uhr mit Performances und Ansprachen
BSH Gewerberäume, Frankentalerstrasse 20, 8049 Zürich, 1. Stock, oberhalb Coop
Die Studierenden und Alumni der HF Studiengänge Fotografie und Kunst stellen mit der Ausstellung verbunden verknüpft verrückt die Resultate ihres Unterrichtsprojekts Time will tell/Frankental aus.

Es ist einiges in Bewegung im Quartier rund um die Haltestelle Frankental westlich des Bombachs in Zürich Höngg. Die starke Bautätigkeit der letzten Jahre hat das Quartier geprägt und viele neue Bewohnende dahin gebracht und damit auch die soziale Zusammensetzung verändert.
 
Das Zürcher Gemeinschaftszentrum – GZ Höngg lud deshalb die F+F Schule für Kunst und Design ein, das Quartier rund um die Haltestelle Frankental mit künstlerischen Arbeiten zu bespielen.
 
Seit dem Sommer sind nun unter Leitung von Goran Galic, Gian-Reto Gredig und Silvia Popp Arbeiten entwickelt worden, die von quasi-empirischen Untersuchungen des Ortes, der Bevölkerung, der Verkehrslage sowie persönlichen Eindrücken und Erlebnissen bis hin zu Behauptungen und Beiträgen mit fiktiven Elementen berichten.
 
Wir freuen uns sehr, die in den letzten Monaten entstandenen Projekte bald in einem noch im Rohbau befindlichen Gewerberaum direkt an der Haltestelle Frankental zu präsentieren.

Ausstellung
20. Januar 2018 bis 28. Januar 2018
Mo. bis Fr. 16–20.00 Uhr, Sa.–So. 14–20.00 Uhr

Führung für Kinder und Jugendliche
Mittwoch, 24. Januar 2018, 15.00 Uhr

Öffentliche Führung
Samstag, 27. Januar 2018, 15.00 Uhr 

Finissage
28. Januar 2018, 17–20.00 Uhr

Mit Arbeiten von:
  • Joke Amusan, Deliah Keller, Seraina Stefania
  • Aurora Corrado
  • Elena Corvaglia
  • Raphael Eggenschwiler
  • Pascale Florio, Cyrill Krähenbühl
  • Noah Gamma
  • Yvonne Good
  • Susanne Grädel
  • Celia Längle
  • Oliver Pailer, Sebastian Scholz
  • Yvonne Pispico
  • Hamed Rashtian
  • Nicolas Rima
  • Isabel Rotzler, Samuel Trümpy
  • Mélanie Savelkouls
  • Aurel Schulenburg
  • Judith Weidmann
Kunst, Projekt, Frankental / Time Will Tell, Silvia Popp, Gian-Reto Gredig, Goran Galic, 2017
Kunst – Frankental Time Will Tell 
Studierende der F+F bei einem Rundgang im Frankental mit Patrick Bolle im Frühjahr 2017, Foto: Gian-Reto Gredig
Presse
Kunst rund ums Frankental
Medienartikel
14.12.2017
Die Vorbereitungen für verschiedene Kunstprojekte im Frankental, lanciert vom GZ Höngg/Rütihof, sind in vollem Gang. Die Studierenden der F+F Schule für Kunst und Design präsentierten einen Tag lang ihre Konzepte.
 
Die Analyse des GZ-Projektes «Dein Frankental» von 2016 ergab, dass sich künstlerische Interventionen als Methode für die lokale Vernetzung, aber auch für die Auseinandersetzung mit dem Gebiet eignen könnten und erwünscht sind.
Anfangs 2017 wurde die Zusammenarbeit mit der F+F definiert und die Intervention im Frankental in den Studienrichtungen «Kunst» und «Fotografie» als Projekt ausgeschrieben und in den Unterricht integriert. Auch wurden ehemalige Kunststudierende eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen. Im Sommer wurden die interessierten Studierenden und Alumni über das Gebiet und das Projekt informiert und konnten bereits erste Ideen skizzieren. Dazu nahmen die jungen Künstlerinnen und Künstler auch an verschiedenen Führungen durch das Gebiet teil. Seit dem Kick-off-Event im September arbeiten sie nun selbständig, alleine oder in ihren Gruppen.

Wie weit die rund vierzehn Konzepte gediehen sind, präsentierten die Studierenden und Alumni dem Plenum am 30. Oktober im GZ Höngg/Rütihof, begleitet von ihren Dozierenden Silvia Popp, Goran Galic und Gian-Reto Gredig. Rhea Seleger vom GZ ist jedes Mal aufs Neue gespannt und überrascht, wie die Studierenden das Frankental wahrnehmen und welche Ideen sie daraufhin entwickeln. «Die Zusammenarbeit mit ihnen und den Dozierenden ist eine Freude, weil alle Teil von etwas Grösserem sind, das wir gemeinsam erschaffen. Das spürt man auch in der gegenseitigen Unterstützung», erzählt Seleger begeistert.
 
Während die Studierenden und Alumni an den Konzepten und deren Umsetzung arbeiten, steht beim Team des GZs um Patrick Bolle neben dem laufenden Betrieb noch einiges an: Von der Planung der Grundlagen über rechtliche Abklärung und natürlich die Suche nach Projektgeldern kümmert es sich um alle organisatorischen Belange. Künstlerische und partizipative Projekte seien immer eine spezielle Herausforderung, weil sie einen grossen Teil an Unberechenbarkeit mit sich bringen und viel Flexibilität von allen Beteiligten fordern, meint Seleger. Besonders schön sei es natürlich, wenn etwas gelingt, von dem alle Beteiligten etwas mitnehmen können. «Auffällig ist, dass die Kunstschaffenden, wie auch die Bewohnenden und wir als Soziokulturelle Animatorinnen und Animatoren vom GZ ähnliche Eindrücke und Erfahrungen zum Frankental haben. Aber alle mit einem anderen Blickwinkel und seiner eigenen Herangehensweise».
 
Vorgesehen ist, dass die Kunstprojekte noch dieses Jahr abgeschlossen werden und mit einer Vernissage im Dezember der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Wie lange die Arbeiten ausgestellt sein werden, ist noch in Abklärung, dies hängt vom Inhalt, den räumlichen Möglichkeiten und den Bewilligungen ab.
Kunst, Projekt, Frankental / Time Will Tell, Silvia Popp, Gian-Reto Gredig, Goran Galic, 2017
Blick auf das Frankental vom Bombach Dach
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
Fotografie HF Kunst HF
Frankental Projekt – Time will tell
Frankental
Kinder ziehen um die Häuser und notieren sich, was gefällt und was stört, Beat Frey vom Ortsmuseum gibt Einblicke in die Geschichte des Grenzquartiers: Das GZ Höngg/Rütihof interveniert im Frankental. 
 
Im letzten Jahr hatte das Gemeinschaftszentrum Höngg/Rütihof das Projekt «Dein Frankental» ins Leben gerufen. «Ziel der GZ-Aktionen war und ist es noch, die Vernetzung in der Quartierbevölkerung zu fördern und die Identifikation mit dem Frankental zu stärken», erläutert Patrick Bolle, Betriebsleiter des GZ Höngg/Rütihof, im Gespräch mit dem «Höngger». 
 
«Die demografische Struktur im Frankental hat sich in den letzten Jahren stark verändert und ist noch immer im Wandel». Um den Bewohnerinnen und Bewohnern das Quartier näher zu bringen und ihnen gleichzeitig den Puls zu fühlen, organisierte das GZ unter anderem eine «Quartierspionage», bei der die Kinder durch das Frankental gingen und auf grossen Kartonsprechblasen festhielten, welche Orte ihnen besonders gefielen, und welche sie als eher «gefährlich» oder «gfürchig» einstuften. Während die attraktiven Spielplätze in der Siedlung positiv bewertet wurden, schnitt der starke Verkehr erwartungsgemäss weniger gut ab. 
 
Auf einem Quartierrundgang informierten die jeweiligen Verantwortlichen an verschiedenen Standorten über ihre Institutionen und Projekte, darunter die beiden Genossenschaften, die Stiftung für Alterswohnungen der Stadt Zürich und das Wohnzentrum Frankental. Eine kleine Lektion in Geschichte erhielt man von Beat Frey, der eine Zeit aufleben liess, in der es hier wenig mehr gab als Wiesen, Wald und Sumpf und die Innerschweizer versuchten, via Grafschaft Baden den Staat Zürich zu betreten – ohne Erfolg.
 
Verkehr dominiert die Diskussion
Das Team des Gemeinschaftszentrums Höngg/Rütihof konnte sich in Gesprächen mit der hiesigen Bevölkerung ein gutes Bild von den bestehenden Bedürfnissen und dem Status Quo der Strukturen erarbeiten. «Wir haben festgestellt, dass das Quartier durch die Verkehrsachsen Limmattal- und Frankentalerstrasse dreigeteilt ist: Die Strassen bilden eine Hürde, die zu überqueren die meisten vermeiden, wenn sie keinen Grund dazu haben. Die durch die Bäckerei der GEWOBAG und die geplante Coop Filiale, sowie den Kindergarten und Hort der Bau- und Siedlungsgenossenschaft Höngg neu gegebene Infrastruktur könnte einen Anreiz schaffen und dabei helfen, die verschiedenen Gebiete zu verbinden», hofft Bolle. Ausserdem wären die Bewohner der Alterssiedlung der Stadt Zürich durch die Einkaufsmöglichkeiten in Gehdistanz nicht so isoliert. Ursprünglich war die Umfahrung Frankentalerstrasse geplant gewesen, um den Raum Rütihof zu erschliessen. «Man hat aber festgestellt, dass die Menschen im Rütihof diese Route gar nicht benutzen, sondern andere Strassen wählen», so Bolle. Er hofft, dass bei der voraussichtlich für 2022 geplanten Sanierung der Limmattalstrasse, für welche 2018 ein Mitwirkungsverfahren ausgeschrieben werden soll, auch die Fehlüberlegungen korrigiert werden, die damals beim Bau der kantonalen Strasse gemacht wurden. «Heute leben viel mehr Menschen hier als in den 70er Jahren, man kann sich durchaus Gedanken dazu machen, ob die bestehende Fussgängerführung und Verkehrsampeltaktik die passenden sind. Ein weiteres Problem, das sich in Zukunft abzeichnen wird, ist das der Schulen: «Die Schulhausplanung hinkt dem Wohnungsbau hinterher», meint Bolle.
 
Weitere Aktionen geplant
Es ist also einiges in Bewegung im Frankental. Mit der nächsten Aktion des GZ Höngg/Rütihof soll auch die urbane Bevölkerung angesprochen werden. Geplant ist eine «Künstlerische Intervention» in Zusammenarbeit mit der Kunstschule F+F, die im Herbst 2017 während einiger Tage das Frankental mit Installationen oder Performances bespielt.

«Vielleicht kann die Endhaltestelle des 13er Trams zu einem temporären Kultur-Zentrum werden», überlegt der GZ Leiter. Noch ist nichts spruchreif. Geplant ist auch ein weiterer Spielaktionstag am 20. Mai. «Wir wollen ein eigenes zivilgesellschaftliches Engagement wecken, das zum Selbstläufer wird, dann haben wir unser Ziel erreicht».