Ausstellungsansicht Ding Ding. Objektkunst aus der Sammlung. Foto: Timo Ullmann, Aarau. Mit Arbeiten von Eric Hattan, Doris Stauffer und Muriel Baumgartner.
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Als Forschender zu den Werken von Doris und Serge Stauffer gibt Michael Hiltbrunner hier einen Ausstellungsbericht aus Aarau:
Die von Thomas Schmutz kuratierte Ausstellung ist ein Wurf, ein stiller, aber ein magischer. Die gezeigten Dinge sind eigentlich sehr alltäglich, unscheinbar, und zeigen uns doch, wie wertvoll sie sind.
In der Ausstellung ist nicht nur Doris Stauffer mit drei Arbeiten als Künstlerin gut vertreten, auch hat ihr Umfeld, und dasjenige ihres Mannes Serge Stauffer, in der Ausstellung unerwartet grosse Präsenz. War es Absicht?
Es gibt Arbeiten von FreundInnen und Bekannten der Stauffers aus den 1950er-Jahren, wie Meret Oppenheim, Daniel Spoerri, Peter Storrer und André Thomkins, aus den 1960-Jahren wie Dieter Roth, Schülern der F+F-Klasse wie Christian Rothacher oder Anton Bruhin, Schülern und Kursbesuchenden der F+F Schule der 1970er-Jahre wie Roman Signer und Peter Volkart, des F+F-Lehrers David Weiss (mit Peter Fischli) und weiteren Bekannten wie Franz Eggenschwiler und Aldo Walker.
Da bei der Arbeit Knopfei (1958/1973) von André Thomkins der Verweis auf das Original von 1958 fehlt, von dem nur die Fotografie von Serge Stauffer als «Werk» länger bestand hatte, gehe ich davon aus, dass Thomas Schmutz in Teilen unbeabsichtigt aber doch folgerichtig handelte.
Besonders in der Erinnerung bleiben mir etwa Franz Eggenschwilers Milch-Tetra-Pack-Blech-Objekte (1969) und der Archivfächer (2001) von Maia Aeschbach. Auch ist das Werk von Peter Storrer ein recht ungewöhnliches, eine blaue Regentonne (ca. 1998) aus der Sammlung von Andreas Züst.
Der offizielle Referenzpunkt der Ausstellung ist das objet trouvé von Marcel Duchamp, jedoch ohne ein Werk dazu – hier wären wir also wiederum bei den Stauffers angelangt. Ein schöner Verweis dazu, wie Doris und Serge über die Forschung zu Duchamp dachten, ist ihr Gespräch: «Nach dem Korrekturen-Lesen von Duchamps Interviews» von 1986, publiziert in den Schriften von Serge Stauffer, Kunst als Forschung, 2013.