F+F 1971 Online-Archiv
Bild: Mundstücke, Serge Stauffer, 1973, fotografiert von Doris Stauffer, Archiv Serge und Doris Stauffer, Schweizerische Nationalbibliothek Bern, Foto: Melanie Hofmann
Das Online-Archiv F+F 1971 bietet erstmals Einblicke in das umfassende Schaffen der F+F-Schule. Sie wurde 1971 gegründet und ist heute die wichtigste unabhängige Schule in der Schweiz für Kunst und Design.

F+F 1971 ist eine online Archiv-Ausstellung. Bildmaterial, Texte, Filme und Tondokumente zur Geschichte der F+F, jetzt in verschiedenen öffentlichen und privaten Archiven verteilt, werden digitalisiert und in Zusammenarbeit mit Zeitzeug:innen beschrieben und zugänglich gemacht. Alle Besuchenden sind eingeladen, die Dokumente zu kommentieren und die Beschreibungen zu ergänzen – ein Crowdsourcing mit allen Ehemaligen der F+F.

F+F 1971 macht die F+F als europaweit relevanten Knotenpunkt experimenteller Kunst und Designs sichtbar. Die Schule wollte sich seit ihrer Gründung 1971 durch eine radikale Demokratisierung von anderen Kunstgewerbeschulen absetzen und Ideen gestalterischer Forschung nachgehen. Deren Dokumente sind die vielleicht wichtigste noch unerschlossene Quelle zur Schweizer Kunst der 1970er-Jahre.

Die Website wird während eines Jahres redaktionell erweitert und bleibt danach über die F+F Schule verfügbar. F+F 1971 wird anlässlich der F+F-Diplomausstellung in der Kunsthalle Zürich ab 19. Mai 2021 präsentiert. Später ist das Archiv zu Gast im Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich sowie in der Kunsthalle Bern. Danach wird das Projekt mit Workshops zu den Methoden und Formaten der Gründungsjahre auch international bekannt gemacht. 

Mundstücke, Serge Stauffer, 1973, fotografiert von Doris Stauffer, Archiv Serge und Doris Stauffer, Schweizerische Nationalbibliothek Bern, Foto: Melanie Hofmann

F+F 1971 
Ist ein Projekt des Institute for Contemporary Art Research der Zürcher Hochschule der Künste, das in Kooperation mit der F+F Schule für Kunst und Design verwirklicht wird.

Projektpartner
Graphische Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek, Bern; Stadtarchiv Zürich; Staatsarchiv Graubünden, Chur; Archiv der ZHdK; Kunsthalle Bern; Migros Museum für Gegenwartskunst Zürich

Teamwork, Raum. Tagesklasse bei Doris Stauffer, 1971
Filmstill: doris, wie lernt eine hexe?, Doku-Essay, 2019, Regie: Chantal Küng
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
Film HF, berufsbegleitend Kunst HF
doris, wie lernt eine hexe?
Screening Doku-Essay
Zürcher Premiere
Do. 14.11.2019, 18.00 Uhr
Anschliessend ein Gespräch mit Chantal Küng, moderiert von Jenny Billeter
Kino Xenix, Kanzleistrasse 52, 8004 Zürich
Doris Stauffer (1934–2017) war Künstlerin, Feministin, Zauberin, Kunstvermittlerin und Mitbegründerin der F+F.

Von 1969–1981 lehrte sie an der Kunstgewerbeschule Zürich und an der F+F Schule für experimentelle Gestaltung und bot Hexenkurse in der von ihr gegründeten Frauenwerkstatt an. Im Doku-Essay doris, wie lernt eine hexe? erinnern sich ehemalige Schüler*innen und Kursbesucher*innen an ihren experimentellen und feministischen Unterricht. Regie: Chantal Küng, mit:  

  • Claudia Wiestner-Blöchlinger
  • Marc-André Zeller
  • Alois Baumberger
  • Rut Maggi
  • Muda Mathis
  • Klaus Mettler
  • Tilly Bütler
  • Suzanne Dietler
  • Salome Stauffer
Neben den Begegnungen mit Doris Stauffer in ihrem Zürcher Zuhause vermitteln die Archivaufnahmen aus Fernsehberichten besonders eindrücklich den Zeitgeist der Jahre, als Frauen zwar endlich stimm- und wahlberechtigt waren, ihre Eigenständigkeit aber ständig verteidigen mussten.

Doris Stauffer selbst war verheiratet mit dem Künstler Serge Stauffer und Mutter von drei Kindern. Im Film sprechen zudem verschiedene ehemalige Schülerinnen und Schüler über die Wichtigkeit von Stauffers ermächtigendem Ansatz, während sie lustvoll in Fotos, Heften und iPads wühlen und die Vergangenheit in die Gegenwart holen.
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
Please Worry!
Fr. 22.01.2016
18.00–19:30 Uhr
Sa. 23.01.2016
09:30–17.00 Uhr
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270, 8005 Zürich
Symposium Please Worry! Neue Wege für die Kunstausbildung mit F+F Dozent Michael Hiltbrunner.

Mit Beiträgen von Ric Allsopp, Beatriz Colomina, Patricia Falguières, Michael Hiltbrunner und Doris Stauffer, Tom Holert, Simone Koller und Mara Züst, Hayley Newman, Adrian Rifkin, Philippe Saner und Sophie Voegele, Seminar other classrooms und Bernadett Settele.

Während des 20. Jahrhunderts betraf forschende Kunst nur eine kleine Minderheit mit utopischen Zielen, wie an der F+F Schule in Zürich um 1970. Heute gibt es im Zuge der Bologna-Reform eine Vielzahl von Doktorats- und PostDoc-Programmen für Künstlerinnen und Künstler. Die Schweiz trieb diese Entwicklung entscheidend voran, zögert nun aber, die akademischen Möglichkeiten umzusetzen. Am Symposium kommt eine internationale Gruppe zusammen: Beteiligte an damaligen radikalen Schulen wie der F+F und dem Dartington College of Arts, historisch Forschende, Dozierende aktueller bemerkenswerter Formate künstlerischer Wissensaneignung und Forschende zu Diversität an Kunstschulen.

Michael Hiltbrunner, Institute for Contemporary Art Research IFCAR der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), in Zusammenarbeit mit dem Master of Arts in Art Education (ZHdK), dem Migros Museum für Gegenwartskunst, der F+F Schule für Kunst und Design und dem Journal Performance Research. Unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds SNF.

Symposium: Eintritt frei, in englischer Sprache. Um Anmeldung wird gebeten.
Preise für Dozierende und Alumni der F+F
Dozierende und Alumni werden immer wieder mit Preisen ausgezeichnet und gewinnen Wettbewerbe und Studienaufträge:

2022 2021
  • Förderpreis der F+F an Kira van Eijsden für ihr Diplomprojekt NEVERENDING I – Lärm machen im Studiengang Kunst HF
  • Die Dozentin Claudia Kübler gewinnt den Manor Kunstpreis Zentralschweiz 2022
2020
  • Förderpreis der F+F an Laura Heer-Vermot-Petit-Outhenin für ihre Diplomkollektion REALITY IS PERCEPTION im Studiengang Modedesign HF
  • Förderpreis der F+F an Bianca Gadola für ihren Diplomfilm Ex-Nihilo im Studiengang Film HF
2019
  • Förderpreis der F+F an Janine Stählin für ihre Diplomkollektion 2019 silent rebel im Studiengang Modedesign HF
  • Cat Noir, der Diplomfilm von O'Neil Bürgi gewann 2019 folgende Auszeichnungen am Saint-Petersburg Int. Film Festival und den Ouchy Film Award for Best Animation
2018
  • Förderpreis der F+F an Celia Längle für ihre Diplomarbeit Freiraum – Präludium und Fuge Op. 201 im Studiengang Fotografie HF
  • Cat Noir, der Diplomfilm von O'Neil Bürgi gewann 2018 folgende Auszeichnungen: RIFF Award for Best Short Animation Film am Rome Independent Film Festival, Best Animation am Lancaster Int. Short Film Festival, Best Student Film am Ridgefield Independent Film Festival, Special Mention Award am Global Shorts, 2. Platz am Ostschweizer Kurzfilmwettbewerb, Best Animation (Student) am Kolkata Shorts Int. Film Festival, Best Short Animation am San José Int. Film Awards, Best Animated Short, Best Screenplay in a Short Film, Best Music Score in a Short Film am Baja CineFest
  • Werkstipendium der Stadt Zürich an Nicole Bachmann, Dozentin Fachklasse Fotografie EFZ/BM
2017
  • Publikumspreis des Performancepreis Schweiz 2017 an Gregory Hari, Alumnus Studiengang Kunst HF
  • Literatur-Werkbeitrag des Kantons Zürich an Ilia Vasella, Studiengangsleiterin Visuelle Gestaltung und Leiterin der F+F Jugendkurse
  • Jan-Tschichold-Preis für Buchgestaltung des Bundesamtes für Kultur an das Grafikatelier Bonbon, das die Webseite und Signaletik der F+F gestaltet hat. Valeria Bonin und Diego Bontognali sind als Dozierende und Expert:innen seit langem an der F+F tätig
  • Swiss Design Award für JOHNSON/KINGSTON, Dozenten im Studiengang Visuelle Gestaltung
  • Förderpreis der F+F an Antonino Russo für seine Diplomarbeit Uguale dove mi trovo in giro im Studiengang Visuelle Gestaltung
  • Förderpreis des Schweizerischen Werkbundes an Mirja Curtius für ihre Diplomkollektion Red Sheep im Studiengang Modedesign HF
  • Lifetime Award der Swiss Photo Academy an Walter Pfeiffer, langjähriger Dozent für Fotografie und Inszenierung im gestalerischen Vorkurs und im Studiengang Fotografie HF
2016
  • Werkjahr der Stadt Zürich an Relax (Chiarenza, Hauser und & Co.). Marie-Antoinette Chiarenza ist Dozentin und Daniel Hauser Leiter des Studiengangs Kunst an der F+F.
  • Werkstipendium der Stadt Zürich an Baggenstos/Rudolf. Heidy Baggenstos und Andreas Rudolf sind beide Alumni der F+F.
  • Werkstipendium der Stadt Zürich an Clare Goodwin, Dozentin für Malerei
  • Werkbeitrag der Pro Helveita an Baggenstos/Rudolf, Heidy Baggenstos und Andreas Rudolf sind beide Alumni der F+F.
  • 1. Preis im Kunst und Bau-Wettbewerb für das Sekundarstufenzentrum Burghalde Baden für Markus Weiss, Dozent für Zeichnen
  • Prix Meret Oppenheim der Schweizerischen Eidgenossenschaft an Christian Philipp Müller, Alumnus der F+F
2015
  • Preis für allgemeine kulturelle Verdienste der Stadt Zürich an Doris Stauffer, Mitbegründerin der F+F und langjährige Dozentin
  • Swiss Art Award der Schweizerischen Eidgenossenschaft an Andreas Dobler, Dozent für Malerei
  • Helvetia-Kunstpreis an Dijan Kahrimanovic, Alumnus Studiengang Fotografie HF
  • Werkstipendium des Kantons Zürich an Maya Bringolf, Dozentin Studiengang Kunst HF
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
der januar, der februar, der märz, die april, die mai, die welt
Vernissage
19.11.2014
ab 18.00 Uhr
Ausstellung
19.11.–13.12.2014
LES COMPLICES Zürich
Eine Ausstellung von und mit und über die aktuellen und ehemaligen F+F-Dozent_innen Andrea Thal, Mara Züst und Doris Stauffer vom, in der Galerie Les Complices in Zürich.

der januar, der februar, der märz, die april, die mai, die welt ist die erste umfassende Ausstellung zur vielfältigen Arbeit der Zürcher Künstlerin und Kunstvermittlerin Doris Stauffer.

Ihr Schaffen spielt sich in und zwischen den Bereichen der Vermittlung, Hausarbeit, Kunst und Kunsthandwerk ab und zeichnet sich durch eine kollaborative und dem Alltäglichen zugewandte Herangehensweise aus.
Muda Mathis, Studentin F+F 1978-80, FotoPop-Eye, Les Reines Prochaines: Fränzi Madörin, Sus Zwick, Michele Fuchs, Muda Mathis (v. l.)
Zeitzeug:innen
«Für mich war das konzeptionelle Denken an der F+F eine Offenbarung»
Humbug Club, Let’s sing Arbeiterin*, Der Elefant ist da!, Olga und Olga und die koreanische Grossmutter und natürlich Lob Ehre Ruhm Dank: Eine kleine Auswahl von Titeln von Muda Mathis’ umfangreichem Schaffen, das sie meist mit wechselnden künstlerischen Partnerinnen in die Welt gebracht hat.

Bekannt als Gründungsmitglied der Musikperformancegruppe Les Reines Prochaines ist sie auch Installations- und Videokünstlerin, Performanceaktivistin, Theatermacherin, Publizistin, Ausstellerin und Kunst-am-Bau-Entwerferin. Eine vielseitigere Künstlerin gibt es kaum.

Muda Mathis machte als junge Frau ein Praktikum bei der Zürcher Bildhauerin Charlotte Germann-Jahn. Diese nahm Muda auf und zeigte ihr, wie Gipsmodelle angefertigt werden. Als Charlotte Germann-Jahn keine Arbeit mehr für sie hatte, gab sie ihr den Tipp, doch mal die F+F in Augenschein zu nehmen. «Das wäre doch etwas für mich, meinte sie. Also ging ich hin. Der damalige Leiter Hansjörg Mattmüller nahm mein Interesse entgegen und sagte, ich solle um 16 Uhr wieder kommen. Auf diese Zeit seien die Aufnahmegespäche angesetzt.» Muda Mathis wurde noch am selben Tag in die Schule aufgenommen.

Wenige Wochen später ging es los. «Für mich war sowohl das konzeptionelle Denken als auch das Vorgehen an der Schule neu – eine Offenbarung: Performance, Video, Kunst als sozialer Prozess, Behaviour, intermediärer Aktionismus. Ich hatte nie zuvor von diesen Strömungen gehört und ich hatte keine Ahnung von zeitgenössischer Kunst. Also startete ich meine intensive Auseinandersetzung mit aktueller Kunst. Ich war jung, sog alles auf und alles, was ich da erlebt habe, hat mich durch und durch geprägt.»

An der F+F arbeiteten die Studierenden mit Videokameras, diskutierten über aktuelle Kunst, besuchten Ausstellungen – und der Künstler Peter Trachsel führte Performance-Workshops durch. Das sollte sich als entscheidender Moment erweisen: «Wir präsentierten streng à la John Cage durchkomponierte Performances. Peter Trachsel führte mich in die Performancekunst ein, förderte mich und lud mich auch später immer wieder zu Auftritten ein.» Mindestens so wichtig war für Muda Mathis die Begegnung mit der Künstlerin und F+F-Mitbegründerin Doris Stauffer. «Sie führte mich in die feminisitische, aktivistische und kollektive Strategie ein. Kunst kann eben auch politisch sein und die Politik ganz nah am eigenen Leben.» An der F+F wuchs Muda Mathis’ Selbstverständnis als Künstlerin. Und es wurde ihr klar, dass eine Künstlerin alles machen kann, was sie sich denken kann.

Acht Jahre später, nach einer bewegten Zeit in der Jugendbewegung, mit Bands, Aktivismus und viel DIY besuchte sie an der Schule für Gestaltung in Basel die Videoklasse. Muda Mathis erkannte, dass Kunst ein Feld ist, auf dem sie sich bewegen kann, dass es ein Ort ist, um gesellschaftliche Fragen aber auch eigene Wünsche, fehlende Dinge, Erfindungen und Behauptungen spielerisch zu überprüfen und zu verhandeln.

Heute arbeitet Muda Mathis mit ihrer Partnerin Sus Zwick, mit der Band Les Reines Prochaines und Künstler:innen um die Ateliergemeinschaft VIA in den Amerbachstudios in Basel zusammen. Sie komponiert Klänge und Bilder, verbindet Sprache mit Körpern und Bewegungen und schafft damit überzeugende Videoarbeiten, Installationen, Performances und Musikstücke. Spiel, Ironie, Witz und Aberwitz spielen dabei wichtige Rollen.

Im Moment arbeitet sie mit Les Reines Prochaines und Freunden an der Revue Alte Tiere hochgestapelt, die am Theater Basel aufgeführt wird – wenn die Pandemie es erlaubt. Durch diese ausgebremst, hat sie kürzlich einen Podcast über die Performancekünstlerin Andrea Saemann und ihr Werk fertiggestellt.

Text: Matthias Gallati
Hexenkurs bei Doris Stauffer, F+F Schule 1977. Foto: Doris Stauffer, Archiv Doris Stauffer, Graphische Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek Bern
Vorträge
Bildarchiv
F+F 1971
01.06.2020–31.05.2022
Online Bildarchiv

Die F+F Schule für experimentelle Gestaltung und ihre Entwicklung zur F+F Schule für Kunst und Design

Die F+F Schule ist heute die wichtigste Schule in der deutschen Schweiz für Studierende in Kunst und Design ohne Matura oder in Zweitausbildung. Nach ihrer Gründung 1971 bildete die F+F einen europaweit relevanten Knotenpunkt experimentellen Kunst und Designs. Die Schule wollte sich durch eine radikale Demokratisierung von anderen Kunstgewerbeschulen absetzen und Ideen gestalterischer Forschung nachgehen. Deren Dokumente sind die vielleicht wichtigste noch unerschlossene Quelle zur Schweizer Kunst der 1970er-Jahre. Im Projekt F+F 1971 wird eine online Archiv-Ausstellung realisiert. Bildmaterial, Texte, Filme und Tondokumente zur F+F, jetzt in verschiedenen öffentlichen und privaten Archiven verteilt, werden digitalisiert und in Zusammenarbeit mit Zeitzeuginnen und -zeugen beschrieben und zugänglich gemacht. Sie zeigen den spielerischen und widerständigen Umgang mit Gestaltung und frühe Arbeiten heute bekannter Künstlerinnen und Künstler.

Die Website geht im Juni 2021 zum 50-Jahr-Jubiläum der F+F Schule online, wird während einem Jahr redaktionell erweitert und bleibt danach verfügbar. Gemeinsam mit der F+F Schule findet dazu eine Tagung im Migros Museum für Gegenwartskunst Zürich im Herbst 2021 und eine Ausstellung in der Kunsthalle Bern ab Dezember 2021 statt. Das Projekt wird von Michael Hiltbrunner am IFCAR geleitet – hier geht's zu den Detailinformationen.

Vorträge
Öffentliche Veranstaltungen
Fotografie HF
F+F photography degree program @ Forward Festival
Sa. 02.06.2018, 18.30–18.55 pm
Forward Festival, Kosmos, Lagerstrasse 104, Zurich, Living Room Stage
The F+F School was founded in Zurich in 1971 and has since then played a pioneering role in Swiss art education. The school experimented early on with performance, new media, video and photography. The now active photography department was established a decade ago, but the F+F’s relation to the medium reaches back to it’s founders. Artists Doris Stauffer and Serge Stauffer had their own share of photography in their art practice, and students like Rudolf de Crignis and Peter Trachsel made much use of photography for their concept art based test cases. These protagonists of the early F+F School are at the center of Michael Hiltbrunner’s research, this years curator of the current and ongoing diploma show Trigger point – teleporting
 
After a brief introduction of photography degree program @ Forward Festival by head of department Sarah Keller and Goran Galic, Michael Hiltbrunner will link the past to the present: From the F+F co-founders Serge and Doris Stauffer – to the contemporary use of photography in the actual diploma works of the department of photography. 
 
Susanne Grädel and Celia Längle, two of the graduating students will follow up with a short introduction of their diploma work. Susanne Grädel’s three part video essay Das Rauschen is based on found footage from her personal family archive and shortcuts video, photography and spoken language on questions of trueness and perception, self-staging, fiction and social relationships. Celia Längle’s Freiraum – Präludium und Fuge Op. 201 leads to a reflection on time and space using an existentialistic approach. In a self experiment the artist confronts herself with boredom as artistic strategy and subversive detour. The video-acoustic fuge encompasses different variations of transformations of time and space and withdraws itself from fast consumption.
 
Speakers: Michael Hiltbrunner, Curator and Research associate at the Institute for Contemporary Art Research, Zurich University of Arts; Susanne Grädel, and Celia Längle, Students in photography, F+F School of Art and Design; Sarah Keller and Goran Galic, head of department photography degree program.
Mitteilungen
Doris Stauffer – Eine Monografie
Buchvernissage
28.08.2015
18.00–23.00 Uhr
Quartierzentrum Aussersihl, Hohlstrasse 67, Zürich
Als Doris Stauffer Anfang der Sechziger beschloss, Künstlerin zu werden, war sie jung, verheiratet, mittellos und Mutter von drei Kindern. Nicht die besten Chancen, um Grosses zu bewegen. Doch Stauffer nutzte sie. Eine schöne Monografie, prall gefüllt mit hinreissenden Arbeiten im Do-it-yourself-Look, persönlichen Notizen und Berichten über ihre humorvollen feministischen Happenings, erzählt jetzt die Geschichte dieser aussergewöhnlichen Frau, die als Mitbegründerin der Schweizer Frauenbefreiungsbewegung und der Zürcher F+F Schule für experimentelle Gestaltung (heutige F+F Schule für Kunst und Design Zürich) keinen Unterschied machte zwischen Kunst, Leben und Politik. Ein erfrischendes Lehrbuch über kreatives Multitasking im Namen von Freiheit und Gleichberechtigung.

Simone Koller und Mara Züst (Hrsg). Mit Beiträgen von Doris Stauffer, Michael Hiltbrunner, Andrea Thal, Kay Turner, Scheidegger & Spiess, Zürich 2015
Abbildung: Unterricht F+F 1977, bei Peter Trachsel und Peter Bosshard, mit Urs Morf, Gitta Gsell und Heinz Schwegler (von links). Archiv Peter Trachsel im Staatsarchiv Graubünden
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
Kunst HF
Revisiting Black Mountain
Vernissage
Do. 19. April, 18.00 Uhr
Ausstellung
20. April bis 3. Juni 2018
Museum für Gestaltung Schaudepot und Zürcher Hochschule der Künste,
Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich
Ausstellung zur Gründung der F+F Schule für experimentelle Gestaltung des Forschungsprojekts Archive forschender Kunst am IFCAR Institute for Contemporary Art Research ZHdK, in Zusammenarbeit mit dem Archiv der ZHdK, als Insert zu Revisiting Black Mountain. Eingerichtet von Michael Hiltbrunner, Daniela Mirabella und Rolf Wolfensberger. 

Das Ausstellungsinsert F+F zu Revisiting Black Mountain dokumentiert die Gründung der Klasse F+F an der damaligen Kunstgewerbeschule Zürich (heute ZHdK), den Austritt unter Protest und die Gründung der F+F Schule für experimentelle Gestaltung (heute F+F Schule für Kunst und Design) 1971. In dieser Klasse wurde nicht nur frei experimentiert, sondern sie war auch offen für soziales und politisches Engagement und neue Tendenzen in Kunst und Design. Geleitet wurde sie von Hansjörg Mattmüller und Serge Stauffer, weiter unterrichteten etwa Markus Raetz, Peter Bichsel, Doris Stauffer und Bendicht Fivian. Die Klasse F+F wurde zum Ausgangspunkt der alternativen Gestaltungspädagogik, die die F+F Schule in den 1970er-Jahren entwickelte und die einen noch wenig erforschten Knotenpunkt für Radical Education und Critical Pedagogies bildet.
 
Sezession! Ein Gespräch mit Clifford E. Bruckmann, Sabine Hagmann, Rut Maggi und Salome Stauffer, moderiert von Michael Hiltbrunner am Sonntag, 6. Mai, 15.00 bis 16.30 Uhr.  
 
Mit Unterstützung von F+F Schule für Kunst und Design, Graphische Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek Bern, Helmhaus Zürich und Leutenegger Innendekoration.
 
Das Denken der Männer wird überbewertet, Aktion von Veit Stauffer (1959–2024) an der Bahnhofstrasse, Gebäude Ringier-Verlag, im Sommer 1976, fotografiert von Thomas Fehlmann. Bezieht sich auf Joseph Beuys, Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet
Mitteilungen
Nachruf Veit Stauffer
F+F Alumnus und Netzwerker
Als Veit Alain Stauffer Gasche 1975 in die F+F Schule für experimentelle Gestaltung eintrat, war er einer ihrer jüngsten Schüler. Er kam von der Sekundarschule und hatte es nicht geschafft, in einem Musikaliengeschäft mit Schallplattenabteilung eine Lehrstelle als Schallplattenverkäufer zu erhalten. Also entdeckte er an der Schule, die seine Eltern Doris und Serge Stauffer mit anderen gegründet hatten, für zwei Jahre die aktuelle Aktionskunst, Konzeptkunst, Performancekunst, das freie Arbeiten im Team und freie Konzepte des Zusammenlebens. Er dokumentierte die Zeit von 1975 bis 1977 in Halbweiss, seinen Memoiren, die er 1983 herausbrachte. Den Abschluss seiner Zeit an der F+F bildete im Herbst 1977 ein Konzert am Schlagzeug im Duo mit dem Gitarristen Edwin Kunz mit anschliessendem Gespräch zu Frauenkultur – Männerkultur

Bereits im Januar 1978 organisierte Veit Stauffer mit der englischen Band Henry Cow zwei Konzerte in der Aula Rämibühl in Zürich und im Kunstmuseum Luzern – mit einer Defizitgarantie der F+F Schule. Die seit 1968 aktive Band Henry Cow löste sich zwar bald nach den Schweizer Konzerten 1978 auf, aber der Schlagzeuger Chris Cutler gründete im gleichen Jahr in London Recommended Records als Laden, Vertrieb und Label für Independent-Musik. 

Veit Stauffer und Daniel Waldner gründeten auf Einladung von Chris Cutler eine Zweigstelle in Zürich. Das erste Plattencover des RecRec-Labels, Emile au Jardin Patrologique (1983) von Débile Menthol aus Neuchâtel, wurde von Peter Bäder gestaltet, der später im Studiengang Visuelle Gestaltung an der F+F unterrichtete.

Serge Stauffer hatte 1978 die F+F nach einem Burnout verlassen, Doris Stauffer trat 1981 in einen Streik und unterrichtete nicht mehr. So war es Veit Stauffer, der als erstes den Kontakt zur F+F wieder aufnahm und vertiefte. Die Forschung zum Archiv von Serge Stauffer ab 2011 wurde von Michael Hiltbrunner als Forschender an der Zürcher Hochschule der Künste initiiert, von Veit Stauffer als Halter des Archivs gefördert und von der F+F Schule, damals unter Leitung von Andreas Vogel, unterstützt. 

Im Zuge der Ausstellung zu Serge Stauffer im Helmhaus Zürich entstand mit den Schwestern von Veit, Monika und Salome Stauffer, sowie mit Doris Stauffer ein dauerhafter freundschaftlicher Austausch mit der Schule, der sich 2021 mit der online Archiv-Ausstellung F+F 1971 (ff1971.ch) zum 50-Jahr-Jubiläum der Schule noch vertiefte. Veit Stauffer baute Brücken zu verschollenen Beteiligten, löste Konflikte im Nu auf und war mit dem RecRec-Shop immer eine hilfreiche Anlaufstelle. Detektivische Recherchen waren seine Leidenschaft und so konnten mit seiner Hilfe zahlreiche Dokumente mit umfangreichen Informationen versehen werden und alte Freund:innen wieder zusammenfinden. 

Veit Stauffer löste seinen Musikladen 2020 auf, blieb aber in der Zürcher Musikszene weiterhin ein aktiver Beobachter und Vermittler. Ein Jahr später erhielt er die Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste der Stadt Zürich, den gleichen Preis, den seine Mutter 2015 erhalten hatte. 

Leider konnten nun seine weiteren Memoiren, in denen auch weitere künstlerische Aktionen dokumentiert sind, nicht mehr zu seinen Lebzeiten erscheinen, am 12. Dezember 2024 ist er nach fast einjähriger Krankheit verstorben. Er hinterlässt zwei Kinder und drei Enkel, sowie seine langjährige Partnerin, die Künstlerin Maria Gasche.

Michael Hiltbrunner
Hansjörg Mattmüller, 1960er Jahre
Mitteilungen
Nachruf Hansjörg Mattmüller
F+F Mitbegründer
Hansjörg Mattmüller, 1923 geboren, stammte aus dem Bernischen und schlug seine berufliche Laufbahn in Richtung Kunst zunächst an der Kunstgewerbeschule in Basel ein, um im Paris der frühen Nachkriegsjahre
weiterzustudieren. Prägend für sein späteres Wirken war die Einsicht des Kunststudenten‚ dass der eigentliche «denkerische Diskurs ausserhalb der Akademie stattfand» und dass «Duchamp noch nicht in die Schulstube vorgedrungen war». Ende der 1950er-Jahre war Mattmüller dann auf dem besten Weg, ein Shootingstar der von Arnold Rüdlinger als Signalkunst bezeichneten ungegenständlichen Bewegung zu werden.

Seine viel gelobte konkrete Arbeit orientierte sich an Mondrians «Dynamischem Gleichgewicht», aber er suchte gleichzeitig auf den französischen Tachismus zu reagieren, indem er farbige Flecken in seine geometrischen Bilder integrierte.

Auch wenn er bis zum Lebensende als Maler, skurril-surrealistischer Zeichner und lustvoller Kalligraf präsent blieb und sein Atelier an der Wuhrstrasse am Laufen hielt, machte seine eigene Kunstausübung einer anderen Berufung Platz: Er erwies sich, als er 1959 von Rektor Hans Fischli zum Klassenleiter des Zürcher Vorkurses berufen wurde, als begnadeter Lehrer.

Hartnäckiger Kämpfer für eine zeitgemässe Kunstausbildung

Doch schon sehr bald stellte Mattmüller die im Rahmen der Kunstgewerbeschule damals hochproblematische Forderung nach einer zeitgemässen Kunstausbildung. Im Dunstkreis von Otto Teucher, Hans Finsler und Elsi Giauque wurde 1965 unter Mattmüllers Federführung die Klasse für Form und Farbe gegründet. Mattmüller hatte den Zeitgeist intuitiv richtig erfasst und die F+F als einen kollektiven Prozess angelegt, der Dozierende und Studierende partnerschaftlich zusammenwirken lassen sollte. Das gerade neu besetzte Rektorat machte zunächst mit.

Gemeinsam mit dem Duchamp-Spezialisten und Kunsttheoretiker Serge Stauffer und dessen Partnerin Doris Stauffer, die neue experimentelle Wege des Kunstunterrichts erforschte, ging es um die Entwicklung einer Schweizer Ausbildung für zeitgenössische Kunst, die diesen Namen auch verdiente. Ziele waren die Einübung einer gesellschaftsrelevanten Kunstpraxis, die Verflachung der Lehrer-Schüler-Hierarchie und die Erweiterung der Lehrangebote in Richtung Performance und Neue Medien unter Einbezug international wichtiger Kunstschaffender und Theoretiker. Heute, über vierzig Jahre und zwei Jugendbewegungen später, sind auch an den Schweizer Fachhochschulen für Kunst solche Forderungen längst eingelöst.

Und so scheint es kaum noch vorstellbar, auf wie viel Widerstand die F+F in den städtischen Gremien, aber auch bei den Dozentenkollegen stiess. Weder studentische Streiks noch die prominente Unterstützung etwa durch den Schriftsteller Peter Bichsel oder den Kunstjournalisten Fritz Billeter konnten 1969 den Abbruch des schulischen Experiments verhindern. So taten sich Mattmüller und seine Mitstreiter 1971 zusammen und stellten die F+F auf eine private Basis.

Tages-Anzeiger. 1. Juli 2017
Projektion – Umwandlung, Veränderung Kopf, Tagesklasse bei Doris Stauffer, 1971
Archiv Doris und Serge Stauffer
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
Fotografie HF Kunst HF
Kaffee & Kuchen mit Doris Stauffer und Mara Züst
Mo. 31.10.2016, 16.30–18.00 Uhr
Flurstrasse 89, 8047 Zürich, Erdgeschoss
Doris Stauffer – die F+F-Mitbegründerin – kommt zu Besuch. Im Gespräch mit ihr und mit Mara Züst, der Mitherausgeberin der 2016 erschienenen umfangreichen Publikation zu Doris Stauffers Schaffen, soll versucht werden, herauszufinden, was denn für sie in den 1970er Jahren wichtig war in der Kunst, im Leben. Inwiefern unterscheidet sich die heutige F+F von der damaligen Zeit? Kann überhaupt verglichen werden? Und inwiefern sind solche Vergleiche spannend und können auch wieder produktiv genutzt werden?
 
Doris Stauffer: «Fotografin, Musikerin, Mannequin, Babyschwester, Erzieherin, Verkäuferin, Hausfrau, Hausfrau, Hausfrau, Hausfrau, Hausfrau – Demonstrantin!»
 
1969 veränderte das Leben von Doris Stauffer grundlegend: Sie, damals Hausfrau und Mutter dreier Kinder, entschloss sich, der im Entstehen begriffenen Frauenbefreiungsbewegung FBB beizutreten. Kurz darauf begann sie an der Fachklasse Farbe und Form der Kunstgewerbeschule Zürich (KGSZ) den Kurs Teamwork zu unterrichten. Doch folgte bald schon ein monatelanges Seilziehen um den Kurs wie auch um die Weiterführung der Fachklasse im allgemeinen, das mit der Kündigung von Doris und weiteren Farbe und Form-Verantwortlichen endete. Was folgte war 1971 die Gründung F+F Schule für experimentelle Gestaltung, mit Doris als Mitbegründerin. Die erste Kursreihe umfasste: 5 Grundkurse und 6 Sonderkurse in Visueller Kommunikation, Information, Environment, Teamwork, schöpferischem Denken und Arbeiten nach eigener Thematik.

An der neuen Schule bot Doris zunächst weiterhin ihren Kurs Teamwork an, daneben unterrichtete sie in den frühen Jahren der neuen Schule Kurse wie SensibilisierungsübungenDas LangstrassenquartierReady Made oder Provokationen. Ab 1977 kam zudem der Frauen vorbehaltene Hexenkurs dazu, den sie aufgrund von Spannungen innerhalb der F+F bald privat weiterführte. 1980 – offiziell ist dazu das Jahr 1981 vermerkt ­– trat Doris aus dem Unterrichtsbetrieb zurück.
 
Doris Stauffer: *1934. 1951–55 Vorkurs und Fachklasse Fotografie an der KGSZ. 1954 Heirat mit Serge Stauffer. 1955–59 Geburt der Kinder Salome, Monika Thais und Veit. 1956 Beginn eigener künstlerischer Arbeit. 1968 Mitbegründerin der Frauenbefreiungsbewegung FBB. Ab 1969 tätig als Lehrerin an der Klasse Farbe und Form (KGSZ); erste Teamwork-Kurse. 1971 Mitbegründerin der F+F Schule für experimentelle Gestaltung. Bis 1981 Unterricht an der F+F. Ab den frühen 1970er-Jahren unregelmässig als freie Journalistin tätig. 1975 Mitinitiantin der Ausstellung Frauen sehen Frauen, Zürich. 1977–80 Durchführung von Hexenkursen. 1981–88 Weiterführung der eigenen künstlerischen Arbeit Eat Art. 1989 Tod von Serge Stauffer. 2000–10 Kolumnistin bei Kontacht. 2015 von der Stadt Zürich mit dem Preis für allgemeine kulturelle Verdienste ausgezeichnet. Lebt in Zürich.
 
Mara Züst: *1976. Studium Visuelle Kommunikation FH/Theorie der Gestaltung und Kunst (ZHdK) sowie MA-Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Zürich. Tätig als Kulturvermittlerin, Kuratorin und Künstlerin, Verantwortliche des Nachlasses Andreas Züst. In Zusammenarbeit mit Simone Koller entstand 2014 die Ausstellung Doris Stauffer. der januar, der februar, der märz, die april, die mai, die welt, Les Complices*, Zürich, wie auch 2015 die Publikation Doris Stauffer – Eine Monografie, Scheidegger & Spiess, Zürich.
Doris Stauffer an der F+F Schule: Aufgabenstellung «Papier», Abendkurs Teamwork, 1973. Archiv Serge und Doris Stauffer, Graphische Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek Bern
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
Kunst HF
Please Worry!
It’s almost a year ago that the symposium Please Worry took place at Migros Museum für Gegenwartskunst in Zurich. 
 
There will be some outcomes, foremost a issue of Performance Research journal on radical education, with some of the contributions to Please Worry and others from an open call. It will be here in December and we think about a small event to launch it in Zurich next year. For the announcement of vol. 21, issue 6, visit On Radical Education
 
And, luckily, the contribution by Adrian Rifkin got transcribed in its next version, held at The Ruskin, University of Oxford, and is published in No. 0 of OAR, the Oxford Artistic Research journal, on «Response». Free download here

Michael Hiltbrunner, Institute for Contemporary Art Research IFCAR der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), in Zusammenarbeit mit dem Master of Arts in Art Education (ZHdK), dem Migros Museum für Gegenwartskunst und der F+F Schule für Kunst und Design. Unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds SNF.
Ausstellungsansicht Ding Ding. Objektkunst aus der Sammlung. Foto: Timo Ullmann, Aarau. Mit Arbeiten von Eric Hattan, Doris Stauffer und Muriel Baumgartner.
Mitteilungen
Öffentliche Veranstaltungen
Ding Ding
28.8.2016–08.01.2017
Aargauer Kunsthaus, Aargauerplatz, 5001 Aarau
Als Forschender zu den Werken von Doris und Serge Stauffer gibt Michael Hiltbrunner hier einen Ausstellungsbericht aus Aarau: 
 
Die von Thomas Schmutz kuratierte Ausstellung ist ein Wurf, ein stiller, aber ein magischer. Die gezeigten Dinge sind eigentlich sehr alltäglich, unscheinbar, und zeigen uns doch, wie wertvoll sie sind.  
 
In der Ausstellung ist nicht nur Doris Stauffer mit drei Arbeiten als Künstlerin gut vertreten, auch hat ihr Umfeld, und dasjenige ihres Mannes Serge Stauffer, in der Ausstellung unerwartet grosse Präsenz. War es Absicht?
 
Es gibt Arbeiten von FreundInnen und Bekannten der Stauffers aus den 1950er-Jahren, wie Meret Oppenheim, Daniel Spoerri, Peter Storrer und André Thomkins, aus den 1960-Jahren wie Dieter Roth, Schülern der F+F-Klasse wie Christian Rothacher oder Anton Bruhin, Schülern und Kursbesuchenden der F+F Schule der 1970er-Jahre wie Roman Signer und Peter Volkart, des F+F-Lehrers David Weiss (mit Peter Fischli) und weiteren Bekannten wie Franz Eggenschwiler und Aldo Walker. 
 
Da bei der Arbeit Knopfei (1958/1973) von André Thomkins der Verweis auf das Original von 1958 fehlt, von dem nur die Fotografie von Serge Stauffer als «Werk» länger bestand hatte, gehe ich davon aus, dass Thomas Schmutz in Teilen unbeabsichtigt aber doch folgerichtig handelte. 
 
Besonders in der Erinnerung bleiben mir etwa Franz Eggenschwilers Milch-Tetra-Pack-Blech-Objekte (1969) und der Archivfächer (2001) von Maia Aeschbach. Auch ist das Werk von Peter Storrer ein recht ungewöhnliches, eine blaue Regentonne (ca. 1998) aus der Sammlung von Andreas Züst. 
 
Der offizielle Referenzpunkt der Ausstellung ist das objet trouvé von Marcel Duchamp, jedoch ohne ein Werk dazu – hier wären wir also wiederum bei den Stauffers angelangt. Ein schöner Verweis dazu, wie Doris und Serge über die Forschung zu Duchamp dachten, ist ihr Gespräch: «Nach dem Korrekturen-Lesen von Duchamps Interviews» von 1986, publiziert in den Schriften von Serge Stauffer, Kunst als Forschung, 2013. 
Doris Stauffer fotografiert von Ursula Häne, 2017
Mitteilungen
Nachruf Doris Stauffer
F+F-Mitbegründerin, Dozentin und Frauenaktivistin
Wir verlieren mit Doris Stauffer (21. Juli 1934 bis 26. April 2017) eine wunderbare Person, die als engagierte Lehrerin den Unterricht an der Klasse «Farbe und Form» entscheidend prägte und 1971 die «F+F Schule für experimentelle Gestaltung» mitbegründete.

Ihre Neugier hat sie bis vor kurzem am Schulgeschehen Anteil nehmen lassen und dadurch Studierende und Dozierende zu inspirieren vermocht. Ihr Einfluss auf unsere Schule ist noch heute von grösster Tragweite und wir verneigen uns in tiefster Dankbarkeit vor Doris.

Ein Nachruf wenn die mond aufgeht, geht der sonne unter von Simone Koller und Mara Züst ist in der WoZ erschienen. Der Nachruf Die Polyaktivistin von Philipp Meier ist in der NZZ erschienen.

Vielseitig und wegweisend die Monografie zu Leben, Schaffen und Wirken der Pionierin der experimentellen Kunstausbildung in der Schweiz: Doris Stauffer – Eine Monografie.
Doris Stauffer, Hexenkurs, 1976
Mitteilungen
Anerkennung für Vermittlungsarbeit
02.04.2015
«Doris Stauffer nimmt sowohl mit ihrer persönlichen künstlerischen Arbeit wie auch mit ihrem Engagement für die Kunstausbildung und -vermittlung eine Pionierrolle ein. Sie steht für Aufbruch und Experiment im Geist der 1970er-Jahre, wie er sich damals erst allmählich durchzusetzen begann. Lange Zeit bevor im Kunstdiskurs Begriffe wie Genderfragen, Body-Art, Performance, Aktionskunst usw. erörtert wurden, hat Doris Stauffer in einer avantgardistischen, selbstverständlichen und authentischen Art und Weise diese Anregungen und Auseinander-setzungen in ihrer Tätigkeit als Kunstvermittlerin exemplarisch aufgenommen und spielerisch-vital umgesetzt. Zusammen mit drei weiteren Lehrpersonen der Klasse Farbe und Form (Serge Stauffer, Hansjörg Mattmüller) gründet sie 1971 die F+F-Schule für experimentelle Gestaltung in Zürich. Aus der Medienmitteilung der Stadt Zürich.


Weitab von den üblichen didaktischen Bildungskonzepten hat sie in den wenigen Lehrgängen für die künstlerische Ausbildung, die es in den 1970er-Jahren hierzulande überhaupt gab, ein starkes Signal und innovative Impulse gesetzt. Sie hat den Begriff der Kunstvermittlung wesentlich erweitert, vertieft und mit einer inhaltlich-zeitgemässen Auseinandersetzung verbunden. Doris Stauffer hat das künstlerische Denken in dieser Stadt bewegt und mit Humor und Präzision provoziert und herausgefordert. Ihr Wirken als Vermittlerin und ihr Schaffen als Künstlerin wurde in den vergangenen Jahrzehnten wenig oder nur am Rande gewürdigt. Dabei hat sie mit weitblickendem Timing und mit viel Mut das Kunstleben der Stadt Zürich und das Leben vieler jüngerer Künstlerinnen und Künstler wie wenige andere beeinflusst und geprägt. Für diese Vermittlungsarbeit ehrt sie die Stadt Zürich mit dem Preis für allgemeine kulturelle Verdienste.»
Versuchsanlage Lehrer verarschen: Studierende der F+F, Serge Stauffer in der Mitte, Zürich 1976
Mitteilungen
Inauguration Archiv Serge und Doris Stauffer
Mo. 14.04.2014
um 17.00 Uhr
Schweizerische Nationalbibliothek
Graphische Sammlung
Hallwylstrasse 15, 3003 Bern
Herzliche Einladung zur Inauguration des Archivs Serge und Doris Stauffer mit Begrüssung, Umtrunk und Überraschungsgästen.

Serge Stauffer – Kunst als Forschung: Ein Forschungsprojekt des Institut für Gegenwartskunst (IFCAR), Zürcher Hochschule der Künste, gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds SNF.