Öffentliche Veranstaltungen
Kunst HF
Der Vortrag ist Teil der
guest_*talk-Reihe 2016/17 der F+F Schule für Kunst und Design. Die Reihe hat bisher im Juni im
Le Foyer Zürich mit einem Gespräch zwischen der feministischen Ökonomin
Mascha Madörin und
Chus Martínez, Kunsthistorikerin, Museumskuratorin, Autorin und Leiterin des Instituts Kunst der FHNW Basel, Bezug genommen auf die europäische Wander-Biennale
MANIFESTA 11, die 2016 unter dem Titel
What People Do for Money: Some Joint Ventures in Zürich stattgefunden hat.
Die
guest_*talk-Reihe: What we do for? What we do with? lädt regelmässig zu Fragestellungen ein wie etwa: Wie kann Kunst aus der Begegnung mit Transformation und Veränderung Wissen durchproben? Wie können es experimentelle künstlerische Sprachen schaffen, sich der Instrumentalisierung zu entziehen und zugleich neue Konstellationen zu entwickeln, die überraschende Wirkungen zeigen, so auch der Macht? Inwiefern sind Kollaborationen und Allianzen, die das «mit» anstelle des «für» setzen, die dazu erforderlichen Verstärker?
Christian Philipp Müller setzt sich in seiner Arbeit mit Ort und Zeit seiner Ausstellungsorte auseinander. Seine multimedialen Installationen und Performances zeichnen sich durch eine akribische Recherche aus: So werden diese stets durch ausführliche Interviews mit den Beteiligten vor Ort vorbereitet.
Auf Einladung der Kuratorin Patrizia Keller am
Nidwaldner Museum beschäftigte er sich nun mit der aus über 17’000 Objekten bestehenden Sammlung mit Werken aus der Zentralschweiz und Nidwaldens. Rasch fiel seine Wahl auf die grössten Objekte der Kollektion: etwa einer mobilen Schnapsbrennerei aus dem Jahre 1930, welche dem Museum 1983 als Dauerleihgabe von der Eidgenössischen Alkoholverwaltung übergeben wurde; einem Leichenwagen aus der letzten Jahrhundertwende (Ende 19./Anfang 20. Jh.) als Dauerleihgabe der Kirchgemeinde Wolfenschiessen; einer riesigem, seidenen Landesfahne von 1802, die für den sogenannten «Stecklikrieg» angefertigt wurde oder einem Bild von Arnold Odermatt aus dem Jahre 1978, das einen Mann mit einem Ballon für einen Alkoholtest im Kanton Nidwalden vor der Kantonskarte im Profil zeigt.
Christian Philipp Müller wurde 1957 in Biel geboren und wohnt derzeit in Berlin. Er studierte an der F+F Zürich und an der
Kunst-Akademie Düsseldorf. 1993 stellte er zusammen mit Andrea Fraser und Gerwald Rockenschaub im österreichischen Pavillon der Biennale di Venezia aus. 1997 nahm er an der
documenta X und 2012 an der documenta 13 teil. 2007 war seine retrospektive Ausstellung im
Museum Gegenwart, Kunstmuseum Basel zu begutachten. Seine Arbeiten im öffentlichen Raum sind seit vielen Jahren zu sehen: zum Beispiel im Klostergarten Melk oder auf dem Campus des Bard College, Annandale-on-Hudson, NY. Von 2011 bis 2013 war Müller Rektor der Kunsthochschule Kassel. Seit 2016 unterrichtet er an der Akademie für bildende Künste in Nürnberg. Vom Bundesamt für Kultur BAK erhielt er 2016 den Prix Meret Oppenheim. Noch bis zum 16. Oktober 2016 ist seine Ausstellung
aut vincere aut mori im
Nidwaldner Museum in Stans zu sehen.
Organisation guest_*talk, Kontakt & Information:
Daniel Hauser, Leiter Studiengang Kunst HF, F+F Schule für Kunst und Design. Mitglied der Künstlerinnengruppe RELAX (chiarenza & hauser & co).